Eine Karnevalsfeier, wie Narren sie lieben

Die Prinzengarde ließ es in Tiefenbroich krachen. Die Roten Funken in der Stadthalle.

Eine Karnevalsfeier, wie Narren sie lieben
Foto: A. Blazy

Ratingen. Rot und Weiß waren am Wochenende die alles bestimmenden Farben für die Narren der Dumeklemmerstadt. Während die Prinzengarde Rot-Weiß im „Gürzenich von Tiefenbroich“, der Festhalle an der Sohlstättenstraße, feierte, ließen die Roten Funken mit ihrer Gardesitzung die Stadthalle erbeben. Unterschiedlicher konnten die Welten dabei kaum sein, doch das machte gerade den Reiz dieses Doppel-Wochenendes in Sachen Winterbrauchtum aus.

Bei den Rot-Weißen geht es traditionell familiär zu — Karneval genau so, wie man ihn sich in einer kleinen Halle wünscht. Die hat zwar mit dem berühmten Kölner Festsaal, dem Gürzenich, nur gemeinsam, dass sie vier Wände und ein Dach hat, die Stimmung war jedoch mindestens genauso grandios. Und das lag daran, dass die Prinzengarde vor allem mit ihren vielen Nachwuchsgruppen begeistern kann. Was da im Stadtteil geleistet wird, ist beachtlich.

Dass sich auch die eingekauften Künstler sehr wohl bei der Garde um Präsident Fabian Pollheim fühlen, war auch diesmal wieder deutlich zu spüren. Wie die beiden Düsseldorfer Achim und Olli — leider auf Abschiedstournee — auf ihr Publikum eingingen, hatte schon was. Das war Karneval, wie er sein soll — volksnah, unterhaltend und gute Laune verbreitend.

Die gab es übrigens auch am Samstagnachmittag an gleicher Stelle, als die Rot-Weißen zusammen mit der Prinzengarde Blau-Weiß erstmals zur gemeinsamen Kindersitzung einluden. Eine Idee, die sich durchsetzen sollte, die ankam und die vor allem dem närrischen Nachwuchs jede Menge Freude bereitete.

Jede Menge Freude gab es auch in der Stadthalle bei der Gardesitzung der Roten Funken. Wobei sich hier vorher so mancher die Frage stellte: Würde es möglich sein, die Stimmung von Viva Ratingia vor zwei Wochen auch auf diesen Abend zu übertragen? Ist es möglich, innerhalb so kurzer Zeit zwei solche Veranstaltungen als Verein zu stemmen? Die Antwort gab Funken-Präsident Michael Droste mit einem gut gemischten Programm: Ja, es ist möglich. Auch wenn sich beide Veranstaltungen alleine schon von der Ausrichtung sicher nicht vergleichen lassen: Stand bei Viva Ratingia die Musik im Vordergrund, waren es diesmal Tanz, Musik und Wort. Jetzt mag Comedian Markus Krebs vielleicht nicht jedermanns Geschmack sein, aber sein Programm kam trotz so manch derber Zote an. Schade war allerdings, dass die Stammgäste der Tanzgarde „Kammerkätzchen und Kammerdiener“ nur ein ultrakurzes Gastspiel geben konnten. Da sich das vorherige Programm nach hinten verschoben hatte, fehlte der Garde mit ihren akrobatischen Showtänzen schlicht die Zeit.

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