NRW Spenden-Aktionen starten für Opfer des Hochwassers

Mettmann · Die Bilder sind eindrücklich, die Not in den Hochwassergebieten – ob nah oder fern – ist groß. Zahlreiche Geschäftsleute haben deshalb begonnen, Geldspenden zu sammeln. Und auch das DRK im Kreis Mettmann ist dabei.

 Kathleen Graf, Assistentin der Geschäftsführung bei der Bäckerei Schüren, präsentiert das „Flut-Brot“. Ein Euro kommt pro Laib zusammen, der den Bäckern in den Flutregionen helfen soll.

Kathleen Graf, Assistentin der Geschäftsführung bei der Bäckerei Schüren, präsentiert das „Flut-Brot“. Ein Euro kommt pro Laib zusammen, der den Bäckern in den Flutregionen helfen soll.

Foto: Ute Neubauer

(dne) Die Kreisstadt ist erschüttert von den Trümmer- und Schlammbildern nach dem Unwetter-Hochwasser. Dachten viele zunächst, dass es dieses Mal die hiesige Region schlimm erwischt hat – mit Zentrum in Alt-Erkrath, Ausfällen auf der Regiobahn und einer schwerverletzten Frau in Lebensgefahr im Neandertal – so setzt sich seit einigen Tagen diese Erkenntnis durch: An der Ahr, in der Eifel und in der Region Aachen hat es die Bewohner weit härter getroffen. Deshalb wollen die Mettmanner helfen – auf zahlreichen Wegen.

Da ist das neue „Mein Mettmann“-Logo, entwickelt im Stadtmarketing-Dialog Mettmann. Eine Startauflage von 1500 kleinen ovalen Aufklebern (9,5 mal 14,5 Zentimeter groß) sollen über engagierte Geschäftsleute in der Mettmanner Innenstadt gegen eine Hochwasser-Spende nach eigener Wahl an Bürger abgegeben werden. Denn „Mein Mettmann“ ist keine Stadt, die nur auf sich guckt, sondern anderen hilft. Vermutlich Anfang nächster Woche kann es mit der Aktion losgehen. Ingo Grenzstein trommelt gerade bei den Geschäftsleuten, um Mitstreiter zu finden.

 Gabriele Schäfer von Bella Moden, spendet Einnahmen.

Gabriele Schäfer von Bella Moden, spendet Einnahmen.

Foto: Angela Mühlenhaupt

Gabriele Schäfer von Bella Moden war schneller: „Ich spende die Einnahmen aus Aktionsartikeln der Sommerkollektion. Ich habe am 20. Juli damit begonnen und plane die Aktion bis Ende des Monats. Eigentlich wollte ich Textilien spenden, die werden aber nicht mehr benötigt, da aktuell ausreichend Sachspenden an die Hochwasser-Opfer geliefert wurden, nun werden Geldspenden benötigt. Meine Spende geht an die Wuppertaler Hochwasser-Ersthilfe. Das Spendenkonto habe ich von einer Freundin.“

 Cora Fuchs (Miss Fox) will eine betroffene Familie aus der hiesigen Region unterstützen. Hierzu sollen Tee-Verkäufe beitragen.

Cora Fuchs (Miss Fox) will eine betroffene Familie aus der hiesigen Region unterstützen. Hierzu sollen Tee-Verkäufe beitragen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Cora Fuchs von „Miss Fox“ will eine bedürftige Familie in der Nähe unterstützen: „Ich habe hier auf dem kleinen runden Tisch Ware im Sale, die gegen einen Spende abgegeben wird. Außerdem verkaufe ich Tee. Von jedem verkauften 100-Gramm-Beutel Tee zahlen wir 20 Cent in die Spendenkasse.“ Vielen Passanten ist die Aktion aufgefallen: „Es gibt Kunden, die kommen rein und drücken mir Umschläge mit Geld in die Hand, einfach so.“ Cora Fuchs verspricht, dass kein Cent verloren geht.

Bernd Wychlarz von Art Reisen hat sich dies überlegt: „Ich spende von jeder Buchung in den nächsten zwei Wochen 20 Euro und lege am Ende eine persönliche Geldspende dazu. Wohin ich spende, weiß ich noch nicht. Es gibt ja genug Möglichkeiten. Das ist aktuell noch nicht geklärt. Mir ist nur wichtig, dass das alles schnell und unbürokratisch und unkompliziert geht.“

Unter anderem in der Bäckerei Schüren wird zur Zeit das „Flut-Brot“ verkauft – nach einer Idee der Handwerksbäcker der Region. Ein beliebtes Brot aus dem Sortiment trägt die grüne Spendenbanderole. Die Kunden zahlen 50 Cent mehr als normalerweise – und der Bäcker legt nochmals 50 Cent drauf.

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