Mettmann Weil soziales Engagement keine Altersgrenze kennt

Kreis Mettmann. · Die „Omas gegen Rechts“ setzen sich für eine offene Gesellschaft ein. Anders als der Name vermuten lässt, kann jeder mitmachen.

 Die „Omas gegen Rechts“ (v. l.): Dorothee John-Wickel, Veronika John-Wickel, Karin Wichmann, Ursula Schreiber, Judith Amelang und Heike Linnert

Die „Omas gegen Rechts“ (v. l.): Dorothee John-Wickel, Veronika John-Wickel, Karin Wichmann, Ursula Schreiber, Judith Amelang und Heike Linnert

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Seit März besteht eine Regionalgruppe von „Omas gegen Rechts“ in Mettmann. Jetzt trafen sich die aus Hilden und Mettmann kommenden Damen zum dritten Mal. Sieben von insgesamt zwölf Aktiven waren gekommen, um die nächsten Aktionen zu besprechen. „Sonst kommunizieren wir meistens über Whatsapp und Facebook oder telefonieren uns zusammen. Aber es ist natürlich wichtig, sich auch zu treffen“, so Heike Linnert, auf deren Initiative sich die Regionalgruppe gründete.

„Wir engagieren uns nicht nur gegen die leider immer stärker werdende rechte Bewegung, sondern setzen uns auch für eine demokratische, rechtsstaatliche, gerechte und freie Gesellschaft ein. Man muss auch keine Oma sein, sondern auch ein Opa oder jünger“, ergänzt Veronika Jon-Wickel, die für den Kontakt mit anderen Regionalgruppen und die Öffentlichkeitsarbeit der „Omas“, wie sich die Damen selbst nennen, verantwortlich ist. „Von mir bekommen diejenigen E-Mails oder Twitter-Meldungen, die sich bei uns melden“, erzählt sie. Ihre Schwester Dorothee und sie kommen aus Hilden wie auch Karin Wichmann, die übrigen Anwesenden sind aus Mettmann. Aber auch aus Solingen stammen Mitglieder. „Wir wünschen uns, dass sich auch in den anderen Städten des Kreises neue Mitglieder finden, die sich zusammen mit uns einsetzen“, so Heike Linnert.

Weitere Gruppen und Themenfelder, für die sich die „Omas“ engagieren, sind die Geflüchteten-Hilfe, der Erhalt sozialer Standards, für die ihre Generation sich eingesetzt hat, sowie deren Verbesserung für ihre Kinder und Enkel.

Die Aktionen der „Omas“ haben für viel Aufmerksamkeit gesorgt

Sie stehen außerdem für eine „generationsübergreifende Verantwortung“, achten und respektieren alle Menschen unabhängig der religiösen oder sexuellen Ausrichtung oder der Herkunft. Ein weiteres Thema ist die Verwirklichung der Gleichstellung der Frau. „Omas setzen sich eben ein und das in allen gesellschaftsrelevanten Bereichen“, bekräftigt Heike Linnert, der mit dem Auftauchen der Rechten in Mettmann eines klar war: „Jetzt reicht es, dachte ich mir, das kann man nicht mehr hinnehmen“, so die engagierte Frau, die ihr ganzes Leben lang schon politisch interessiert und engagiert war.

Durch ihre Aktionen, die sich die „findigen Omas“ anlässlich prominenter Daten wie dem Tag der Seenotrettung, dem Tag des Flüchtlings oder dem der Demokratie ausdenken, erreichen sie viel Aufmerksamkeit und positives Feedback. „Als wir vor dem Neanderthal Museum zum Tag des Flüchtlings Papierschiffchen verteilt haben, haben uns viele Autofahrer, die an der Ampel davor anhalten mussten, einen Daumen hoch gegeben“, erzählt Veronika Jon-Wickel.

Am Tag der Seenotrettung haben sie in Hilden vor dem Fabry-Museum der Statue des Arztes eine Schwimmweste umgehängt, um so auf die menschlichen Dramen, die sich bei der Flucht über das Mittelmeer abspielen, aufmerksam zu machen. Zum Tag der Demokratie fragten sie Passanten in der Hildener Mittelstraße, was sie mit dem Begriff verbinden. Das notierten sie auf Karten und legten diese zu einem Weg. Auch bei den „Fridays for Future“-Demos reihen sie sich in Hilden, Haan oder Düsseldorf mit ein. Als nächstes steht eine Aktion am 25. November an. An diesem Tag wird deutschlandweit durch verschiedene Aktionen darauf aufmerksam gemacht, „Nein“ zu Gewalt gegen
Mädchen und Frauen zu sagen.

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