Haan: Profi-Tipps vor dem Berufsstart

In der Hauptschule „Zum Diek“ konnten sich die Schüler am Montag über verschiedene Ausbildungswege informieren.

Haan. Für Haupt- und Realschüler stellt sich kurz vor dem Abschluss die Frage: Weiter zur Schule gehen oder mit einer ausbildung beginnen? Um bei der Orientierung zu helfen, gab es am Montag zum sechsten Mal den Berufspool. Über 20 Betriebe aus Haan und Umgebung präsentierten in der Hauptschule "Zum Diek" verschiedene Ausbildungsberufe - vom Bankkaufmann, über die Altenpflegerin bis zum Zerspanungsmechaniker.

Am Stand von Friseurin Elena Dimitriadou haben sich vor allem die Mädchen versammelt. "Muss man als Friseurin sehr viel stehen?", wollen die Mädchen wissen. Elena Dimitriadou nickt. Das müsse man schon aushalten können, sagt sie. "Wichtig ist, dass man Talent und Spaß an dem Beruf hat." Sonja Woll (15) fragt besonders interessiert nach. Was ihr an dem Beruf gefällt? "Der Umgang mit Fremden, auf die man locker zugehen sollte", sagt sie. "Und die neue Mode!" Die anderen Mädchen stimmen ihr zu.

Sonja Woll bleibt jedoch skeptisch. Vermutlich wird sie erst einmal ein Berufskolleg besuchen. Genau diese Tendenz beobachtet auch Petra Raabe, die als Vorstandsmitglied des Vereins Praktikums- und Lernpartnerbörse den Berufspool mitorganisiert. "Man kriegt es nicht weg: Auch die Eltern denken, die Schule ist wichtig, und so laufen die gewohnten Geschichten weiter."

Das Problem liegt für Raabe darin, dass so oft wertvolle Zeit verloren geht. "Und für manch einen Schüler ist eine praktische Ausbildung einfach der bessere Weg." Bedarf hätten die Haaner Unternehmen genug: Noch immer seien freie Ausbildungsplätze zu haben, sagt Petra Raabe.

Neben dem Stand von Friseurin Elena Dimitriadou wird fleißig geübt. Wie sieht eine gute Bewerbungsmappe aus? Wie erkenne ich meine Neigungen? Die Personalleiterinnen der Haaner Firmen Amada und Centa Antriebe beraten die Schüler zu diesen Fragen. Bei Moritz Konopik (16) sieht es schon gut aus, findet Amada-Personalleiterin Sandra Ettel. "Tolles Foto", sagt sie. Bei den Hobbys könne er aber noch nachrüsten. "Musik hören", fällt dem 16-Jährigen ein. Das ist etwas, was Sandra Ettel hören möchte. Darüber könne man sich im Bewerbungsgespräch unterhalten, findet die Personalleiterin.

Eine wichtige Frage ist natürlich, welchen Beruf der Schüler überhaupt machen möchte. "Etwas Kaufmännisches", schwebt Moritz Konopik vor. Als Bankkaufmann beispielsweise arbeite er "in vorderster Front" und habe viel mit Kunden zu tun. Das sei genau sein Ding. Doch direkt in die Ausbildung starten möchte auch der Hauptschüler noch nicht. "Lieber erst mal weiter zur Schule", sagt der 16-Jährige.

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