Erkrath: Hochdahls Stimmen begeistern

Mit den Konzerten in der Stadthalle trat der Dirigent zurück.

Erkrath. Die Damen haben den Vortritt. A cappella, mit einem zarten "Wenn der Tag zu Ende geht", eröffnen die Sängerinnen des Frauenchors Hochdahl das Konzert. Schwarz gekleidet, mit silbernen Schals, bieten die Hochdahler Chöre in festlicher Dekoration einen Reigen aus Chorliedern und Solistenstücken.

Am Wochenende hatten der Frauenchor Hochdahl 1942 und der Hochdahler Männergesangverein 1909 zu ihrem jährlichen Doppelkonzert in die restlos ausverkaufte Stadthalle eingeladen.

Der große Abend ist der Abschied von Dirigent Engelbert Buhr. Der Mann im Frack legt nach 20 Jahren an der Spitze der Hochdahler Chöre sein Amt nieder. "Wir bedauern das, müssen es aber akzeptieren", sagte Detmar von Foerster, der Vorsitzende des Männergesangvereins. Ein letztes Mal geht der 84 Jahre alte Chorleiter Buhr vor jedem Stück an den Flügel, spielt ein paar Akkorde an, singt die ersten Töne auf dem Weg zum Pult für die Chormitglieder.

Die Chöre ergänzen sich perfekt. Der Frauenchor hat mit Musical-Einlagen und Gospel-Liedern wie "Rock My Soul" die schwungvolleren Stücke im Repertoire, der wuchtige Chorsatz der Männer klingt voller.

Pausengespräch ist der Trompeter Ferenc Mausz. Zur "Post im Walde" sprengt der gebürtige Ungar Signaltöne ein. Am Klavier begleitet von Stephen Harrison, kann der preisgekrönte Musiker richtig glänzen. "Ich weiß nicht, wer wem nachgelaufen ist", fasst Moderatorin Annemarie Wilke das rasante Stück zusammen. "Der ist spitze!" sagt Zuhörerin Ingrid Wenzel aus Hochdahl.

Star-Bassist Kurt Rydl findet seine Stärken im zweiten Teil des Programms. "Wenn er durch den Gang geht, fliegen die Frauen an die Wand", sagt Moderatorin Wilke. Die Opernpartien von Verdi und Rossini, den Falstaff aus den lustigen Weibern von Windsor gibt er kraftvoll und voller Inbrunst wider.

Rund 650 Gäste applaudieren minutenlang stehend. "Das Konzert ist begeisternd", urteilt Alois Huning, Zuhörer aus Wülfrath. Mit seiner Frau kommt er seit Jahren zu den Erkrather Konzerten. "Mir hat gefallen, dass Buhr für seine Abschiedsvorstellung die schwierigen Stücke herausgesucht hat", ergänzt er.

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