Wallfahrer pilgern nach Monheim
Glauben: Rund 90 Christen aus Köln besuchen die Marienkapelle.
Monheim. "Das Schiff fährt ja vorbei." Hans Schnitzler und Ulrich Steffen vom Marienkapellen-Verein sind erstaunt. Eigentlich sollte das Schiff mit den 90 Pilgern aus Köln am Baumberger Rheinanlgeger festmachen. Die Kölner Christen wollten zur Schmerzfaften Mutter Gottes nach Monheim wallfahren - und nun sind sie fast in Düsseldorf. Handys werden gezückt, das Kölner Boot dreht in Zons und legt glücklich in Baumberg an. "Habt Ihr den Anleger übersehen?", wollen die Monheimer wissen. "Wir waren so schnell unterwegs, wir wären viel zu früh angekommen", sagt Anne Pelzer vom Pfarrgemeinderat in Köln.
Der Kölner Pastor Klaus-Peter Vosen und der Kapellenverein hatten die Idee, die Wallfahrt nach Monheim aus dem 16. Jahrhundert wiederzubeleben. Begeistert davon war auch Dom- und Stadtdechant Johannes Bastgen, einst Kaplan in Monheim.
Die Wallfahrer mit dem Plakat "Die Kölner Pilger grüßen Monheim" wandern mit dem Lied "Alles meinem Gott zu ehren" den Rhein entlang die zwei Kilometer zur Marienkapelle. Schon auf dem Schiff hatte man gebetet und Marienlieder gesungen. Britta Schäfer war in Altötting und Assisi - in Monheim noch nicht. "Jeder kommt mit einem Anliegen zur Gottesmutter. Wir beten für Kinder, Enkel, manche haben kranke Angehörig", sagt sie.
Am Rheinufer vor der Kapelle wartet eine Menschentraube. Die Kapelle ist innen und außen geschmückt. Willi Menrath zieht mit der Hand am Glockenseil. Er war früher Messdiener und hat die Glocken geläutet. Pfarrer Burkhard Hoffmann und Hans Schnitzler begrüßen die Wallfahrer, bevor die Messe beginnt. Schnitzler erzählt die Legende, dass während der Reformation die Muttergottesstatue aus der Kapelle in den Rhein geworfen wurde. Auf wundersame Weise wurde sie zurückgetrieben und steht wieder im Gotteshaus. Nach einer Stärkung und Brotbacken im Deusser-Haus fahren die Pilger per Bus zurück. Es soll nicht die letzte Wallfahrt gewesen sein.
