Langenfeld: Die Rückkehr der Symphoniker

Kooperation: Bergische Symphoniker spielen am 19. Juni für Schüler und am 5. September für Langenfelder Klassikfreunde.

Langenfeld. Das Konzert der Bergischen Symphoniker vor mehr als 400 Zuhörern im gläsernen Festzelt war einer der Höhepunkte der Langenfelder Entschuldungsfeierlichkeiten im goldenen Oktober 2008. Vor dem Gastspiel des renommierten Orchesters der Städte Solingen und Remscheid hatte Bürgermeister Magnus Staehler (CDU) den "Beginn einer wunderbaren musikalischen Freundschaft" zwischen Langenfeld und den beiden bergischen Großstädten versprochen. Das Konzert sollte kein einmaliges Erlebnis bleiben, sondern Gastspiele des 70-köpfigen Ensembles sollten regelmäßig das kulturelle Leben bereichern. Im Zuge der Kooperation sollten zudem Kinder und Jugendliche von den Symphonikern für Klassik begeistert werden. Am Freitag, 19. Juni, ist es so weit: Mehr als 1000 Viert- und Fünftklässler können gratis in der Stadthalle an der "Orchester Olympiade" teilnehmen.

Den schwarzen Anzug und die Krawatte lassen die Musiker im Schrank, sie rücken im Trainingsanzug und mit Schweißband an. Denn es steht ein " atemberaubender Musikerwettkampf für Symphonieorchester, einen Spielleiter und eine Radioreporterin" an. Dabei wird gut 45 Minuten lang in den musikalisch interpretierten Disziplinen "Marathon" mit Bratsche und Trommel, im "Sprint" mit Geige und Flöte und im "Weitsprung" mit Kontrabass und Klarinette in den höchsten Tönen gegeneinander angetreten. Die jungen Zuhörer werden auf den Wettstreit von Annette Bieker und Frank Schulz vom Düsseldorfer Jugendtheater Kontra-Punkt eingestimmt. Am Dirigentenpult wird nicht Generalmusikdirektorin Romely Pfund stehen, die die Bergischen Symphoniker in Richtung Neustrelitz/Mecklenburg-Vorpommern verlässt, sondern die Stipendiatin Oksana Lyniv.

Rund 20000 Euro hat sich die Stadt das Symphoniekonzert zu den Schuldenfrei-Festttagen kosten lassen. "Da waren aber Bühne und Technik mit drin", sagt Orchester-Geschäftsführer Stefan Schreiner. Langenfeld werde ein Freundschaftspreis gewährt. "Wir spielen für die gleichen vergünstigten Konditionen wie Solingen und Remscheid. Das habe ich mir von unseren Gesellschaftern absegnen lassen", fügt Schreiner hinzu. Und auch den spaßigen Musik-Unterricht "Orchester Olympiade" kriegt Langenfeld zum Schnäppchenpreis. "Wir zahlen dafür einen vierstelligen Betrag", sagt Juliane Kreutzmann, Leiterin der Langenfelder VHS und des Kulturbüros.

Im Zuge der von Solingens Oberbürgermeister Franz Haug (CDU) Langenfeld angebotenen Kooperation gebe es die Verabredung, jedes Jahr jeweils ein Projekt für den Nachwuchs und ein Konzert für die erwachsenen Klassikfreunde zu bieten. Letztere sollen am 5. September auf ihre Kosten kommen. Schreiner: "Dann wird Peter Kuhn als neuer Generalmusikdirektor sich auch den Langenfeldern vorstellen."

Der Orchester-Manager ist von den Veranstaltern in Langenfeld derart begeistert, dass er sich durchaus vorstellen kann, um die reiche Stadt als Mitgesellschafter der Symphoniker zu werben. "Das wäre nach unserer Satzung möglich, und die verstärkte Zusammenarbeit von Städten ist das Zukunftsthema", meint Schreiner. Doch Kreutzmann tritt noch auf die Bremse: "Das ist zurzeit nicht beabsichtigt", sagt sie, wohlwissend, dass sich die beiden Großstädte ihr musikalisches Aushängeschild jährlich jeweils gut 1,9 Millionen Euro Zuschuss kosten lassen.

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