Monheim Monheims Schulen sind gut aufgestellt

Monheim. · Die Stadt richtete in den Schulen internationale Klassen für Seiteneinsteiger ein.

 Die Peter-Ustinov-Gesamtschule hielt 2015 eine Toleranzdemo ab.

Die Peter-Ustinov-Gesamtschule hielt 2015 eine Toleranzdemo ab.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Zumindest in einem Punkt hat die Flüchtlingswelle die Stadt Monheim nicht gänzlich unvorbereitet getroffen. Schon seit dem Schuljahr 2013/14 richtete die Stadt internationale Klassen für Seiteneinsteiger ein, in denen eingewanderte Kinder und Jugendliche an die deutsche Sprache herangeführt werden. Vier Jahre nach der großen Welle findet zwar weiterhin Zuwanderung statt, der größte Teil der Schüler stammt jedoch aus dem europäischen Ausland und bringt eine schulische Ausbildung mit.

Im Schuljahr 2018/19 besuchten 22 Schüler die an der Peter-Ustinov-Schule ansässige Internationale klasse für Schüler ab der siebten Klasse, 29 die Seiteneinsteigerklasse an der Sekundarschule (Schüler der fünften und sechsten Klasse). „Die damaligen Flüchtlingskinder sind aus den Klassen rausgewachsen und nach zwei Jahren in Regelklassen überführt worden“, sagt Peter Heimann, Bereichsleiter Schule und Sport. Bei den jetzigen Zuwanderern handele es sich um die klassische Arbeitsmigration aus Süd- und Südosteuropa und Asien. Da inzwischen mehr Familien mit jüngeren Kindern kommen, wurden auch in der Armin-Maiwald- und in der Hermann-Gmeiner-Schule Internationale Klassen eingerichtet. Dort erhalten derzeit insgesamt 37 Kinder eine intensive Sprachförderung.

Durch kleine Lerngruppen ist eine individuellere Förderung möglich

Früher habe sich die Hauptschule dieser Seiteneinsteiger angenommen, so Heimann. Nach deren Wegfall habe man sich für eine Sprachförderung außerhalb der recht großen Klassenverbände an Gesamtschule und Gymnasium entschieden. Inzwischen seien die Lerngruppen so klein, dass auch eine individuellere Förderung möglich sei. „Insgesamt können wir das System jetzt etwas eindampfen: Dank unserer Kooperation mit der Uni Duisburg-Essen könnten wir es jederzeit wieder hochfahren“, sagt Heimann.

Da das Schwimmen in vielen Ländern nicht zum Lehrplan der Schulen gehört, erhalten die zugewanderten Schüler in Monheim auch Schwimmunterricht. Nur fünf von
24 zugewanderten Jugendlichen konnten zu Beginn des Kurses schwimmen. Die eingerichtete Trennung zwischen Mädchen und Jungen wurde inzwischen aufgehoben.

Fortgesetzt werden soll auch die Kooperation mit dem Berufskolleg Opladen. Neun Monheimer Schüler besuchen derzeit die Internationale Förderklasse. Ausgelaufen ist dagegen die Internationale Klasse plus für Schüler, die in ihrem Leben kaum oder gar nicht die Schule besucht und daher nicht über die notwendigen Kulturtechniken verfügen oder gar nicht alphabetisiert sind. Die betreffenden Schüler wechselten zum Schuljahr 2018/19 an die Internationalen Klassen der Sekundarschule. Einzelne Schüler, die nicht schreiben können, werden in einer Untergruppe betreut.

An den weiterführenden Schülern falle es zunehmend schwer, Seiteneinsteiger in Regelklassen zu integrieren, sagt Heimann. Erst langfristig werde sich daran etwas ändern, weil die Eingangsklassen gemäß eines Ratsbeschlusses künftig auf 29 Schüler begrenzt werden.

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