Masterplan Innenstadt geht auf Zielgerade

Grobe Ideen zur Neugestaltung des Stadtzentrums sollen bis zum Ende des Jahres feststehen.

Masterplan Innenstadt geht auf Zielgerade
Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Wenn die Stadt Monheim zum 1. Januar 2017 vom Landesbetrieb Straßen NRW sowohl die Bleer- und Kapellenstraße als auch die Opladener Straße übernimmt und sie ins kommunale Straßennetz eingliedert, ist das ein Meilenstein für die Stadtplanung, freut sich der städtische Experte Robert Ullrich. Der Masterplan Innenstadt — wie die Verwaltung das Großprojekt nennt — kann dann in die Zielgerade gehen.

Längst wird an vielen Stellen am Erscheinungsbild gearbeitet: Busbahnhof, Monheimer Tor, der Stadteingang Rheinpromenade und die Belebung der Heinestraße sind Beispiele dafür. Nicht alles sei bisher ganz glücklich gelungen, etwa das Einkaufszentrum Monheimer Tor, merkt Manfred Poell (Grüne) jetzt im Planungsausschuss an. Mit der Straßenübernahme sei es möglich, Stadtplanung aus einem Guss und mit Anbindung zum Rhein zu machen, sagt Ullrich. Nebeneffekt: Für viele Vorhaben könne man über das Programm Aktive Stadt und Ortsteilzentren Fördergelder beantragen, so wie bei der Umgestaltung der Altstadtplätze. Bis zum Jahresende sollen die groben Pläne stehen, so Bürgermeister Daniel Zimmermann.

Eine zentrale Fragestellung sei, welcher Bereich als Innenstadt gelten soll, sagt Chefplaner Thomas Waters. Gehört das Berliner Viertel noch dazu oder ist der Berliner Ring die Trennung? Ullrich sieht durch die Straßenumwidmung große Chancen: „Mit der Übernahme können wir am Berliner Ring ganz anders mit der Straße umgehen, sie neu in den Stadtraum integrieren und das Berliner Viertel viel besser anbinden.“ Bisher scheiterten alle Überlegungen am Einspruch des Landesbetriebs. So wie auch an der Bleer- und Kapellenstraße, die bald mit Überwegen ausgestattet werden und die Fußgänger sicher von der Altstadt zum neuen Rheinspielplatz führen können.

Monheim hat das Büro Stadt- und Regionalplanung Jansen (Köln) mit der Ideenfindung beauftragt. Dominik Geyer stellt den Politikern im Planungsausschuss erste Überlegungen vor. Es sei sehr schwer, „einen Anpack für ein Gefüge zu entwickeln“.

So sei die Fußgängerzone von der Heinestraße bis zum Ernst-Reuter-Platz 600 Meter lang und nicht durchgängig mit Geschäften bestückt. „Das ist eine richtige Durststrecke, da flaniert man nicht!“ Mit Gastronomie ließe sich der Abschnitt am Eierplatz vielleicht aufwerten. „Eine 1-A-Lage wird das trotzdem nicht.“ Das Einkaufszentrum Monheimer Tor grenze sich mehr zum Berliner Ring hin ab, als sich den Besuchern zu öffnen. Es müsse hinten einen zweiten Eingang bekommen, um die Verzahnung mit dem Berliner Viertel zu erreichen. Außerdem fehlten Fußgängerwege über die Straße. Er regt an, eine komplett andere Lösung für die Stadteingänge zu finden. Der Bürgermeister schlägt vor, sowohl die Heinestraße als auch die Übergänge ins Berliner Viertel in einem Gestaltungswettbewerb bearbeiten zu lassen.

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