Einbrecher schlagen öfter zu

283 Fälle hat die Polizei für das Jahr 2012 registriert. Das sind 33 mehr als in 2011. Aber auch die Aufklärungsquote ist um mehr als zehn Prozent gestiegen.

Langenfeld. Der Einsatz am 4. September des vergangenen Jahres ist den Langenfelder Polizeibeamten im Gedächtnis geblieben: In der Nacht beobachtete ein Anwohner des Isarwegs zwei Personen, die die Scheibe eines Autos einschlugen und ein Navi herausholten. Die Täter verließen den Tatort, die Zeugen informierten die Polizei. Dem Streifenwagen kam das Fluchtfahrzeug mit den beiden Männern auf der B 8 entgegen, die Polizei nahm die Verfolgung auf.

Der Fluchtwagen fuhr auf die Autobahn 542 in Richtung Solingen, die Polizisten konnten sehen, wie Gegenstände aus dem Autofenster geworfen wurden. An der Anschlussstelle Immigrath verließ das Auto die Autobahn und kollidierte mit einem Auto, das an der roten Ampel wartete. Erst in Leichlingen konnte der Wagen gestoppt werden. Die Insassen wurden festgenommen — zwei Niederländer, die bereits mehrfach wegen gleichartiger Delikte überregional in Erscheinung getreten waren.

„So eine Verfolgungsjagd kommt nicht alle Tage vor“, sagt Hubert Ibisch, Leiter der Langenfelder Polizeiwache. „Und erfreulich ist natürlich auch, dass wir dadurch zwei Personen festnehmen konnten, die schon häufiger in Erscheinung getreten sind.“

Und das komme ebenfalls nicht alle Tage vor. „Aber wir sind auf einem guten Weg“, sagt Ibisch. Schließlich ist die Aufklärungsquote sowohl im Bereich der Straßenkriminalität (von 8,9 in 2011 auf 10,2 Prozent im Jahr 2012) als auch im Bereich des Wohnungseinbruchs (von 5,8 in 2011 auf 16,9 Prozent in 2012) gestiegen.

Vor allem der Anstieg der Aufklärungsquote beim Wohnungseinbruch ist laut Ibisch markant. „Und vor allem erfreulich — wenn wir Einbrüche schon nicht durch Prävention verhindern können“, sagt er. Schließlich hat sich die Anzahl der Einbrüche im vergangenen Jahr erheblich erhöht — von 250 im Jahr 2011 auf 283.

Mehrere Komponenten führten laut Ibisch zu dem Anstieg der Aufklärungsquote: Die Polizei bekomme immer häufiger Hinweise von Bürgern, die Verdächtiges beobachtet haben und auf die Aufforderung der Polizei, sich nach einem Einbruch im Umfeld zu melden, reagieren. „Viele haben aber immer noch Hemmungen, die Polizei anzurufen, wenn sie beispielsweise jemanden über die Straße schleichen sehen, aber noch nichts passiert ist“, sagt Ibisch. Seiner Meinung nach sei es besser, einmal zu viel als einmal zu wenig bei der Polizei anzurufen. Einbrüche könnten „einfach nur durch die Präsenz der Polizei vor Ort verhindert werden“.

Darüber hinaus sei aber auch die behördenübergreifende Zusammenarbeit intensiviert worden. „Damit konnten einige Fälle aufgeklärt werden“, sagt Ibisch. Sein Appell an die Bürger, die Opfer von Einbrüchen geworden sind: „Es ist nicht hoffnungslos, auch tatsächlich den Täter eines Einbruchs ausfindig zu machen. Wir sind da auf einem guten Weg.“

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