Verkaufsoffener Sonntag mit garantierter Verwirrung

„Frühlingserwachen“ heißt es am Sonntag. Die Werbegemeinschaft Treffpunkt hatte es beantragt. Tatsächlich macht nun mit Poco nur ein Mitgliedsgeschäft mit.

Monheim. „Verkaufsoffener Sonntag am 7. 4. — von 13 bis 18 Uhr für Sie geöffnet.“ Das verspricht in diesen Tagen den Monheimern eine Werbung der Filialkette Netto. Doch was ist damit gemeint? Eine groß angelegte Aktion des Handels ist es offensichtlich nicht.

Doch an einem Sonntag dürfen nicht einfach Geschäfte geöffnet werden. Der Rat hat darüber zu entscheiden. Das hat er auch tatsächlich getan — im November. Antragsteller war die Werbegemeinschaft Treffpunkt. Doch tatsächlich wird sich aus deren Reihen bisher nur Poco daran beteiligen.

Im Klartext: Am kommenden Wochenende ist ein verkaufsoffener Sonntag, an dem sich kaum ein Geschäft beteiligt. „Frühlingserwachen“ wurde das Ganze einst getauft. Doch mitmachen werden neben Netto (Ernst-Reuter-Platz) noch Poco (Knipprather Busch) und die Drogerie „dm“ im Monheimer Tor. Letztere auch nur, weil sie nicht mehr zurück kann. Denn sie hatte bereits kräftig dafür geworben. „Als dann klar war, dass fast alle anderen Geschäfte in der Innenstadt gar nicht mitmachen, war es zu spät. Das ist dumm gelaufen“, sagt Petra Mackenbrock von der städtischen Wirtschaftsförderung.

Erst kurz vor besagter Ratssitzung im November, so Mackenbrock, hatten sie und Bürgermeister Daniel Zimmermann von dem Vorstoß des Treffpunkts erfahren. Offensichtlich deshalb ziemlich untergegangen: Das große „Frühlingserwachen“ läuft konträr zur aktuellen Großbaustelle in der Stadtmitte.

Damit fällt das große Rahmenprogramm mit Schlendern über Krischer- oder Alte Schulstraße definitiv aus. „Das wäre auch viel zu gefährlich. Wir haben das mit der Stadt abgesprochen“, so Jürgen Prinz, Vorsitzender des Treffpunkts.

Doch auch nicht direkt betroffene Geschäfte in der Nähe werden bis auf „dm“ nicht öffnen, obwohl es rechtlich von 13 bis 18 Uhr möglich wäre. „Dass die Drogerie mitmacht, erstaunt mich. Aber wir sind definitiv nicht dabei. Wir hatten im Vorfeld auch kaum Informationen. Das ist ganz sicher verbesserungswürdig“, sagt Heinz Hövener, Betreiber des Edeka-Marktes im Monheimer Tor. Dabei gilt der Geschäftsmann eigentlich als außerordentlich aktiv, wenn es um solche Aktionen geht.

Laut Mackenbrock wird sich das benachbarte Rathaus-Center ebenfalls nicht beteiligen. „Das ist mein Stand der Dinge“, sagt sie.

Das Stadtfest vom 7. bis 9. Juni inklusive des verkaufsoffenen Sonntags soll aber nach wie vor ohne große Einschränkungen in der Stadtmitte stattfinden. Weitere vom Rat abgesegnete Shopping-Gelegenheiten sind am 10. November (Martinsmarkt) und am 15. Dezember (Weihnachtsmarkt).

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