Kartfahren: Echtes Renngefühl mit 60 km/h

Der Geruch von Gummi und Benzin liegt in der Luft, wenn die Amateurrennfahrer ihre Runden in der Halle drehen.

Kreis Mettmann. Angespannt wartet der Fahrer in seinem Kart auf das Startsignal. Sein Blick durch das Visier des Helmes weicht nicht eine Sekunde von der Ampel, die noch auf "Rot" steht. Die Hände umfassen mit festem Griff das Lenkrad, der Motor des blauen Gefährts dröhnt. Dann springt die Signalleuchte auf "Grün".

Der Start ist freigegeben. Keinen Wimpernschlag später rast der Flitzer mit aufheulendem Motor los. Ein leichter Duft von verbranntem Benzin weht in die Nase. Reifen quietschen in den Kurven. Ein Hauch von Formel1 macht sich breit.

Am Steuer des Karts sitzt Yannick Hülstrung. Der 15-Jährige ist gemeinsam mit einer mehreren Freunden Jugendgruppe aus Düsseldorf in die Hildener Kart-Bahn "Magic Kart" gekommen. "Die Kinder wollten unbedingt Kart fahren, da haben wir uns hier angemeldet", sagt Katharina Schenk, die Leiterin der Jugendgruppe.

"Außerdem", findet die 35-jährige Düsseldorferin, "wird hier Freizeitspaß mit Werten wie beispielsweise Rücksichtnahme auf die Mitfahrer verbunden". Und Dank der Halle gibt es keine Abhängigkeit vom Wetter - was für Ferienaktionen auch nicht ganz unwichtig ist.

Yannick hat derweil rund die Hälfte des über 400 Meter langen Parcours hinter sich gebracht, der alle sechs bis acht Wochen umgebaut wird, um den Fahrern immer wieder neue Herausforderungen zu bieten. Dröhnend und quietschend flitzt er mit seinem Kart durch die engen Kurven innerhalb der Strecke, die durch miteinander verbundenen und im Boden verankerten Reifen begrenzt wird.

Seit rund 16 Jahren können sich Motorsport-Begeisterte nun schon auf der Hildener Kart-Bahn austoben. Seit dreieinhalb Jahren ist Dennis Dittert, der selber ein großer Motorsport-Fan ist, der Inhaber. "Man kann Gas geben, dabei knapp über den Boden driften und sich mit Freunden auf legale Weise ein Rennen liefern", schildert Dittert das Reizvolle am Kartfahren. Maximal elf Fahrer können an einem Rennen teilnehmen.

Zudem sei auch der Rausch der Geschwindigkeit nicht zu unterschätzen, denn die Karts erreichen - je nach Fahrer - zwischen 40 und 60 Stundenkilometer.

Diese Spitzengeschwindigkeiten wird Yannick an diesem Tag nicht erreichen. Etwas verschwitzt ist er aber, nachdem er seine letzte Runde hinter sich gebracht hat. Nachdem er Sturmhaube, Sturzhelm und Nackenstütze abgelegt hat, sagt er: "Man kann hier richtig Gas geben und auch mal Dampf oder Ärger auf der Strecke lassen."

Während Yannick kein Neuling auf der Rennstrecke ist, war es für Parana Neumann die erste Erfahrung auf dem kleinen Flitzer. Nach der obligatorischen Einführung durch Mitarbeiter der Bahn und einer kurzen Eingewöhnungsphase, entdeckte die 15-Jährige ebenfalls schnell den Reiz am Kartfahren: "Die Überholmanöver sind manchmal ein wenig kompliziert, dafür ist die rasante Fahrt durch die Kurven umso lustiger."

Am Ende belegte Yannick im Gesamtklassement die vierte und Parana die elften Position. Also kein Platz auf dem Siegertreppchen. Das jedoch interessierte die beiden nur am Rande, denn eins steht für beide ohnehin fest: "Kartfahren macht riesig Spaß ."

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