Gestörte Idylle Vandalen terrorisieren Anwohner

Erkrath · Martin Borchers versteht die Welt nicht mehr. Er und seine Nachbarn überlegen und fragen sich, was wohl der Grund sein könnte, dass es an der Lessingstraße immer wieder zu Verwüstungen kommt.

 Anwohner Martin Borchers blickt fassungslos auf einen Blumenkübel, den Unbekannte umgeworfen haben.

Anwohner Martin Borchers blickt fassungslos auf einen Blumenkübel, den Unbekannte umgeworfen haben.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Seit fünfzig Jahren wohnt Familie Borchers in der Hochdahler Lessingstraße. Mit ihren Nachbarn haben sie ihr Umfeld auch draußen auf der Straße geschmackvoll und künstlerisch gestaltet. Jahreszeitlich veränderte Blumenpflanzungen erfreuen nicht nur die Anwohner, sondern auch Besucher und Freunde. Auf einmal scheint es jetzt vorbei zu sein mit der Idylle – denn Vandalismus breitet sich in der Straße aus.

Martin Borchers versteht die Welt nicht mehr. Er und seine Nachbarn überlegen und fragen sich, was wohl der Grund sein könnte, dass von einer auf die andere Woche plötzlich das Gockel-Kunstwerk zerstört wurde und die Stiefmütterchen auf der Straße liegen. Bei Nachbarn wurde der Postkasten zugeklebt. Ein mit einer Stockrose bepflanzter Blumenkübel war plötzlich ohne Pflanze und völlig kahl. Die Erde lag auf dem Bürgersteig. Kokosmatten verschwanden vor den Haustüren.

Polizei konnte nur Anzeige gegen Unbekannt empfehlen

Die Polizei wurde informiert, die den Bewohnern aber lediglich eine Anzeige gegen Unbekannt empfehlen konnte. Muss man sich das gefallen lassen, fragt sich Familie Borchers. Schließlich können sie sich nicht nachts auf die Lauer legen. Die Lessingstraßen-Anwohner wünschen sich, dass vorüberfahrende Polizeistreifen sensibilisiert werden und diesem unerfreulichen Vandalismus ein Ende bereitet wird.

Aber den Übeltätern, die offenbar Spaß haben an den Verwüstungen, ist schwer auf die Spur zu bekommen. Davon kann auch Vize-Bürgermeisterin Regina Wedding ein Lied singen. Regelmäßig berichtet sie von ähnlichen Vorkommnissen in Erkrath.

Ein beliebter Anlaufpunkt für Vandalen ist beispielsweise der obere Hausmannsweg, wo die Initiative „Erkrath blüht“ auf Bitten von Bürgern vor dem eingezäunten Naturschutzgebiet mit Hilfe der Stadt eine Bank hat aufstellen lassen. Diese Bank erfreut sich großer Beliebtheit – leider auch bei Randalierern, die dort regelmäßig ihr Unwesen treiben. Mit Graffiti beschmierte oder zerstörte Bänke und Müll am oberen Hausmannsweg sorgen regelmäßig für Ärger.

Ebenso regelmäßig kontrolliert die Stadt das Areal, was die Randalierer aber nicht abschreckt. Auch Schulhöfe sind immer wieder von nächtlichen Angriffen betroffen. Anfang Mai hatten Unbekannte auf dem Schulhof der Grundschule Willbeck an der Ruhrstraße die Verankerung einer Tischtennisplatte gelöst und die Platte umgestoßen. Sie wurde dabei beschädigt, der geschätzte Schaden wird auf mehrere hundert Euro beziffert. Zusätzlich war auch noch ein Fahnenmast aus der Verankerung gerrissen und die daran befestigte Deutschland-Flagge, die zum Feiertag gehisst war, gestohlen worden. Die Polizei leitete ein Strafverfahren ein und suchte Zeugen, konnte aber keinen Erfolg melden.

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