Neue Beteiligung SWK kaufen sich bei Klima-Firma ein

Krefeld · Der Konzern übernimmt 51 Prozent an der Kälte-Klima-Peters GmbH aus Meerbusch und erweitert damit sein Portfolio im Bereich Erneuerbare Energien.

Die Stadtwerke Krefeld wollen Dienstleistungen bündeln und effizienter handeln können.

Die Stadtwerke Krefeld wollen Dienstleistungen bündeln und effizienter handeln können.

Foto: Dirk Jochmann (DJ)

Die Stadtwerke Krefeld stellen sich im Energiesegment breiter auf. Der Konzern hat zum 1. Januar über die SWK Energie GmbH 51 Prozent der Geschäftsanteile an dem auf Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik spezialisierten Energiedienstleister Kälte-Klima-Peters GmbH (KKP) erworben.

Das mittelständische Unternehmen aus Meerbusch beschäftigt 72 Mitarbeiter und ist auf die Konzeption, Montage sowie die Wartung von und den Service für Kälte- und Klimalösungen sowie Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen spezialisiert – vorwiegend für große Gewerbe- und Industriekunden in ganz Deutschland. Mit dem Investment, über dessen Höhe beide Seiten Stillschweigen vereinbart haben, erhalten die Stadtwerke ein weiteres Puzzleteil, um die Energiewende vor Ort noch effizienter gestalten zu können.

Das Vorstandsduo Kerstin Abraham und Carsten Liedtke erklärt: „Wir verstärkten jetzt unsere Kompetenzen im Geschäftsfeld Anlagenbau und -technik. Unser Know-how über den technischen und ökonomischen Betrieb komplexer Wärmenetze sowie deren Optimierung, insbesondere durch die von uns entwickelte WoB-Box (s. Kasten), erfährt durch die Fähigkeiten der KKP die optimale Ergänzung.“

Beteiligungen als Unternehmensphilosophie

Mit der Übernahme der Mehrheitsanteile am Meerbuscher Unternehmen verfolge man weiterhin den Kurs des wertorientierten Wachstums im Geschäftsfeld Energie und Wasser. Die zu erwartenden zusätzlichen Erträge daraus „stützen bei gleichzeitig steigenden Verlusten der SWK Mobil den steuerlichen Querverbund für den Gesellschafter Stadt Krefeld“, erläutert SWK-Sprecher Michael Paßon.

Die Suche nach der passenden Produktportfolio-Ergänzung habe bereits vor rund vier Jahren begonnen, ehe man in der direkten Nachbarschaft fündig geworden ist. Eine gute Entscheidung für beide Seiten, wie KKP-Gründer Christoph Peters sagt: „Die SWK als breit aufgestelltes und bundesweit tätiges Unternehmen aus der Region bietet uns den optimalen Rahmen, unser Geschäft konsequent weiterzuentwickeln.“ Peters bleibt mit einer Beteiligung von 49 Prozent geschäftsführender Gesellschafter und Geschäftsführer. Sebastian Rubin, Abteilungsleiter innovative Energieerzeugung bei der SWK Energie, wird zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben zum weiteren Geschäftsführer bei KKP berufen.

Dass die Stadtwerke Krefeld in Form ihrer Tochtergesellschaften Anteile regionaler und überregionaler Unternehmen zur Erweiterung ihres Produktportfolios kaufen, ist keine Seltenheit. Der Konzern verfolgt damit das Ziel, ganzheitliche Lösungen anbieten zu können. Im Bereich „Energie & Wasser“ sieht die Konzernstruktur laut Geschäftsbericht 2021 zum Beispiel Anteile an der lekker Energie GmbH (Energieversorgungsunternehmen, 100 Prozent), Ampere AG (Dienstleister für Energiebezugsmanagement, 90 Prozent), Quantum GmbH (Energie-Dienstleister, 49 Prozent) und EVK Kranenburg GmbH (Energieversorgung, 44 Prozent) vor. Weitere Beteiligungen gibt es an der Energiepark Straelen Auwei II GmbH & WP STRA III KG (74,9 Prozent) und der Windpark Wachtendonk Wankum WP WAW GmbH & Co. KG (51 Prozent).

Noch deutlicher wird das Ziel, Lösungen aus einer Hand anbieten zu können, wie es SWK-Sprecher Michael Paßon formuliert, an der Gründung der IDN Infrastruktur Dienstleistung Niederrhein GmbH (80 Prozent Beteiligung) im vergangenen Jahr. In ihr gingen Firmen wie die Kabel- und Rohrleistungstiefbau GmbH aus Krefeld, Leitungs- und Tiefbaugesellschaft aus Kamp-Lintfort und NGN komplett oder teilweise auf. Zu den Leistungen der IDN gehören Rohrleitungs- und Tiefbau für Gas, Wasser und Fernwärme, Kabelmontage im Bereich Mittel- und Niederspannung sowie Tiefbau und Montage der öffentlichen Straßenbeleuchtung. Bedeutet: Die Stadtwerke können bei entsprechenden Arbeiten ihre eigene Tochtergesellschaft beauftragen.

Lohnenswerte Investments also, wenngleich zunächst viele Kosten damit verbunden sind. 2021 investierten die Stadtwerke allein im Geschäftsfeld „Energie & Wasser“ 19,9 Millionen Euro. Für 2022 wird konzernübergreifend mit einem Investitionsvolumen von 100 Millionen Euro gerechnet.

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