Segeln: Nachwuchs nimmt Kurs auf Rio de Janeiro

Johanna Meier (17) und Lennart Luttkus vom Segelklub Bayer Uerdingen haben in den kommenden Jahren viel vor.

Krefeld. Am Sonntag ließ der Segelklub Bayer Uerdingen ein erfolgreiches Segel-Jahr Revue passieren. Stolz ist der Verein vor allem auf erfolgreiche Nachwuchs-Talente wie Johanna Meier. Wenn die 17-Jährige vom Segeln spricht, leuchten ihre Augen vor Begeisterung. „Wenn man mit Hunderten Seglern an den Start einer Regatta geht, ist das einfach ein tolles Gefühl“, sagt sie.

Schon als Grundschülerin hat Meier ihre ersten Segel-Erfahrungen bei dem Klub am Elfrather See gemacht. Mittlerweile gibt sie ihr Wissen an junge Segler weiter und trainiert sie für den Jüngstensegelschein. Gleichzeitig kann sie auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Im Sommer nahm sie an der WM in der 420er-Klasse in Valencia teil. Zuvor hatte sie bei der „Kieler Woche“ zusammen mit Maren Roos den 30. Platz belegt. Damit waren sie das beste deutsche Damen-Team in einer internationalen Konkurrenz.

Hinter den guten Ergebnissen steckt viel Training auf dem Elfrather See und in Trainingslagern an der Ostsee. Zwischen den Oster -und Sommerferien ist Meier fast jedes Wochenende unterwegs. Die Hausaufgaben müssen dann schon mal im Auto gemacht werden. In der Hochsaison nimmt sie an Regatten im ganzen Land teil. Unterstützt wird sie dabei von ihren Eltern, die selber passionierte Segler sind und ihre Tochter zu den Rennen fahren. Nächstes Jahr möchte die 17-Jährige sich auf ihr Abitur konzentrieren und vielleicht schon im Sommer in die olympische 470er-Bootsklasse wechseln.

Olympia fest im Blick hat Lennart Luttkus. Auch er hat schon mit sieben Jahren seinen ersten Segelschein auf dem See gemacht. Dieses Jahr sicherte er sich unter anderem Junioren-EM-Bronze in der Bootsklasse „Finn“. Sein großes Ziel sind die Olympia-Teilnahmen 2016 in Rio de Janeiro und 2020 in Tokio.

Obwohl der 21-Jährige ein Maschinenbaustudium angefangen hat, möchte er sich in den nächsten Jahren aufs Segeln konzentrieren. Viel Zeit verbringt er dabei in einem Wohnmobil mit Anhänger. Damit fährt er zu Wettkämpfen in Deutschland und Europa. Dieses Jahr segelte er zum Beispiel in Spanien, Frankreich, am Gardasee und an der Ostsee. „Man lernt nebenbei auch die Welt kennen“, sagt Luttkus.

So ging der 21-Jährige auch schon bei Wettkämpfen in Russland und Amerika an den Start. Das Gemeinschaftsgefühl bei den Seglern sei überall groß. „Es ist einfach spannend, sich mit Leuten aus der ganzen Welt auszutauschen“, berichtet der 21-Jährige. Spannend wird auch die Qualifikation für die Olympischen Spiele. „Ich bin hoffnungsvoll, dass es klappt, aber ein bisschen Glück braucht man auch.“

Auf seinem Weg nach Rio wird Luttkus vom Segelklub Bayer Uerdingen unterstützt. „Leistungssportler wie Lennart trainieren natürlich nicht mehr bei uns auf dem Elfrather See. Wir stehen ihnen aber beratend zur Seite und unterstützen sie finanziell“, sagt Holger Blumenkamp.

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