Mit vereinten Kräften zum richtigen Job

Die Chancenschmiede kümmert sich darum, dass Jugendliche eine Lehrstelle bekommen, die zu ihnen passt.

Krefeld. Durch Chancen entstehen wunderbare Lebensläufe. Doch gerade junge Menschen verpassten oftmals diese Chancen, weil sie gar nicht wüssten, wo sie hin möchten. Da will Edeltraud Möller-Kahlert ansetzen. „Die jungen Leute haben keine richtige Orientierung“, weiß die Betriebspädagogin. Daher haben sie und ihre Mitstreiter den Verein Chancenschmiede gegründet.

Ihr Ziel ist es, Schulabgängern eine berufliche Perspektive zu bieten, indem sie ihnen den richtigen Ausbildungsplatz vermitteln. „Jeder Schüler macht erst mal einen Interessenstest, damit wir herausfinden, was seine Stärken sind“, sagt Möller-Kahlert. Dabei sei besonders wichtig, was den Schülern Freude bereitet, denn „erfolgreich ist nur, wer Spaß an seiner Arbeit hat“, sagt sie.

Ein Schüler, der seit dem 1. August dieses Jahres von der Chancenschmiede profitiert, ist Younes Moussaoui. Der 18-Jährige macht eine Ausbildung bei dem Bodenausstatter Bodewa. Auch er hat den Test gemacht. „Ich wusste nur, dass ich nichts im Büro machen will“, sagt er. Nun wird er Bodenleger, ein Job, auf den er ohne die Chancenschmiede wahrscheinlich nicht gekommen wäre. „Es sind ja immer die gleichen 15 Berufe, für die sich die Jugendlichen interessieren“, ärgert sich Oppenberg, Chef der Firma Bodewa. Viele Ausbildungsgänge, die noch Plätze frei hätten, seien schlicht nicht bekannt genug.

Oppenberg ist zufrieden mit Younes und dankbar, dass es die Chancenschmiede gibt. „Wir hatten die Hoffnung schon aufgegeben, für dieses Jahr einen geeigneten Auszubildenden zu finden“, sagt er. Die Bewerber, die vor Younes da waren, hätten jedes Klischee erfüllt. „Teilweise waren sie ungewaschen, unmotivert oder sind einfach nicht erschienen“, erzählt er weiter.

Younes erfüllte die Anforderungen für den Job: „Wir brauchen Leute, die körperlich fit und aufmerksam sind“, erklärt Oppenberg. Younes sei genau der richtige Bewerber zum richtigen Zeitpunkt gewesen.

Ein großer Pluspunkt war auch, dass die Chancenschmiede hinter dem Schüler stand. „Wir begleiten die jungen Leute quasi aus der Ferne bis zum Ende ihrer Ausbildung“, sagt Möller-Kahlert. Wenn es Probleme gibt, sollen sie anrufen. Doch im Idealfall läuft alles reibungslos. Und auch bei Younes gibt es bisher keine Klagen.

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