Oppum Donksiedlung: Bürger wollen keine großen Neubauten

In der Donksiedlung Herbertzgut regt sich Unmut gegen große Neubauten.

Oppum: Donksiedlung: Bürger wollen keine großen Neubauten
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Villen neben schlichten Gebäuden, weitläufige Einfamilienhäuser neben alten Siedlerhäusern — die Mitglieder der Siedlergemeinschaft Donksiedlung Herbertzgut finden, dass große Neubauten nicht in ihren Wohnbezirk passen. Sie haben deshalb in ihrer Jahreshauptversammlung einstimmig beschlossen, die Parteien anzuschreiben, damit ein Bebauungsplan aufgestellt wird, der dies verhindern soll.

Es geht um das Gelände zwischen Schöneberger-/Hafelsstraße, Untergath, Birken- und Fungendonk. Der Vorstand des rund 200 Mitglieder starken Vereins Herbertzgut erklärt: „Wir möchten eine verträgliche Verdichtung der Siedlung, die ihrem Charakter entspricht. Einige der bisher errichteten genehmigten Bauten sind damit nicht konform.“ Die Anlieger befürchten, dass die Bebauung in Zukunft Ausmaße annimmt, die gar nicht passen.

Die Siedlung hatte in den 30er Jahren ihren Ursprung. Es entstanden dort zuerst vier Häuser, dann kamen immer mehr hinzu. Der Siedlungscharakter mit anderthalbgeschossigen Häusern, großen Gärten und kleineren Parkflächen ist den Einwohnern der Donksiedlung wichtig. Zahlreiche kleine Gräben transportieren das hochdrückende Grundwasser in ruhigen Bahnen in den Teich des Schönwassersparks.

Die beiden großen Parteien haben entsprechende Anträge an den Planungsausschuss gestern und die Bezirksvertretung Oppum-Linn gestellt, die heute stattfindet. Jürgen Hengst (SPD) beantragt im Ausschuss, dass „ein einleitender Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplanes“ gefasst wird.

Jürgen Wettingfeld (CDU) schlägt hingegen vor, eine Gestaltungssatzung aufzustellen. Seine Begründung: „Es gibt für B-Pläne eine Prioritätenliste. Würde dieser B-Plan — als letzter auf der Liste — aufgestellt und durch die Gremien und Offenlegungen laufen, bedeutet dies eine Dauer von rund zehn Jahren, in denen sich nichts tut.“ Einen Grund, diesen B-Plan vielleicht vorzuziehen, erkennt er nicht. „Alles andere geht schneller als ein B-Plan-Verfahren.“

Zudem müsse jedes Verfahren durch Umweltgutachten abgeklärt werden, die Geld kosteten, das es zurzeit nicht gebe, erklärt Wettingfeld weiter. Aber: „Berechtigte Anliegen muss man diskutieren. Wir wollen die Bürger mitnehmen. Es muss rundum informiert werden“.

Fraktionskollege Thilo Forkel, CDU-Sprecher in der Bezirksvertretung Oppum-Linn, ist der gleichen Ansicht und möchte eine Informationsveranstaltung für die Siedler durchführen. Er hat den Punkt ebenso wie die SPD auf die Tagesordnung des Gremiums setzen lassen.

Forkel schreibt an die zuständige Fachverwaltung und bittet um einen „Sachstandsbericht, in dem dargelegt wird, in welchem Rahmen der Baunutzungsverordnung dort Genehmigungen für Neubauten beziehungsweise Umbauten bereits vorhandener Wohnhäuser erfolgt sind, oder in Zukunft erfolgen werden.“

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