Vor Weihnachten zu viel zu tun? Rentier-Umzug in den Zoo klappt erst nach den Feiertagen

Krefeld · Im Krefelder Zoo ist alles fertig, die Rentiere könnten einziehen. Doch sie verspäten sich. Ist die Zeit um Weihnachten zu knapp?

 Waldrentiere im Gaiazoo in Kerkrade. Eines der Männchen wird im Januar in den Krefelder Zoo umziehen.

Waldrentiere im Gaiazoo in Kerkrade. Eines der Männchen wird im Januar in den Krefelder Zoo umziehen.

Foto: ja/GaiaZoo Kerkrade

Im neuen Zuhause im Krefelder Zoo ist alles fertig: Die Rentiere können einziehen – dorthin, wo die Dallschafe gerade ausgezogen sind. Doch vor Weihnachten wird aus dem Umzug wohl nichts mehr. In gut unterrichteten Kreisen wird über die Gründe gemunkelt und man ist sich sicher: Um Weihnachten herum haben die Huftiere einfach Wichtigeres zu tun. Darauf angesprochen, lächeln Zoomitarbeiter nur verträumt. Gerüchte, es sei Post vom Nordpol gekommen, will Zoosprecherin Petra Schwinn bisher „weder bestätigen noch dementieren“.

Angeblich haben die
drei noch keine Namen

Im Januar soll es aber auf jeden Fall etwas werden mit dem Rudel für Krefeld. Im Zoo heißt es zwar, es gebe noch keine Namen für den Rentier-Mann, der im Mai 2019 im Gaiapark im niederländischen Kerkrade geboren wurde, und die beiden Damen aus Prag (vom Mai 2019) und dem französischen la Bourbansais (Mai 2018). Aber es kursieren selbstverständlich Informationen, nach denen sie auf Namen wie Rudolph, Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner oder Blitzen hören.

Waldrentiere haben längere
Beine und definitiv rote Nasen

 Waldrentiere gelten als gefährdete Art – in Finnland gibt es daher sogar ein Auswilderungsprogramm. Der Zoo Krefeld hofft auch auf baldigen Nachwuchs.

Waldrentiere gelten als gefährdete Art – in Finnland gibt es daher sogar ein Auswilderungsprogramm. Der Zoo Krefeld hofft auch auf baldigen Nachwuchs.

Foto: ja/GaiaZoo Kerkrade

Die zukünftigen Krefelder Zoobewohner gehören auf jeden Fall zu der gefährdeten Art der Waldrentiere (Rangifer tarandus fennicus). Das ist eine Unterart, die in Finnland und Russland heimisch ist. Nebenbei bemerkt und nur für Zweifler: Das Weihnachtsmanndorf in Rovaniemi liegt im finnischen Lappland. Das beweist jede Suchmaschine im Internet.

Waldrentiere sind im Schnitt im Stockmaß etwa 15 Zentimeter größer als das ganz normale Rentier. Sie haben auch längere Beine. Damit sind sie perfekt an die Schneeverhältnisse in ihrem Lebensraum angepasst. Das heißt, nur mal rein theoretisch gesprochen, wären sie für den Transport von – auch nur mal so zum Beispiel – Paketen oder ähnlichem großartig auch für die härteste Witterung ausgerüstet.

So und jetzt zur roten Nase, die das meist besungene Rentier aller Zeiten hat: Wissenschaftler haben in einer Studie belegt, dass die Nase von Rentieren sehr viele Blutgefäße besitzt. Dadurch ist die Konzentration an roten Blutzellen dort um 25 Prozent höher als bei menschlichen Nasen. Wie die Experten herausfanden, zeigen Wärmeinfrarotbilder, dass Rentiere tatsächlich rote Nasen haben. Wenn das also stimmt, muss ja auch der Rest stimmen...

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