KRIMINALITÄT Kupfer-Diebstahl an Pauluskirche

Krefeld · Regenrinnen im Wert von 6000 Euro verschwanden über Nacht. Versicherung zahlt nicht.

Provisorische Kunststoffrohre und Schläuche hat Baukirchmeister Dirk Leuchtenberger an der Pauluskirche anbringen lassen. Foto: Andreas Bischof

Provisorische Kunststoffrohre und Schläuche hat Baukirchmeister Dirk Leuchtenberger an der Pauluskirche anbringen lassen. Foto: Andreas Bischof

Foto: NN

Für großen Wirbel haben Diebe in der Pauluskirchengemeinde und in ihrem Umfeld gesorgt. Kriminelle haben an dem evangelischen Gotteshaus an der Hülser Straße – gegenüber vom Moritzplatz – einen Schaden von rund 6000 Euro verursacht. Die unbekannten Täter schlugen in der Nacht zu. Sie rissen in einem Zeitraum von einer Woche insgesamt vier mit Rohrschellen fest im Gebäude verankerte Regenfallrohre aus den Befestigungen heraus beziehungsweise brachen sie ab.

Innerhalb von einer Woche
kamen die Täter wieder

Die Rohre waren aus Kupfer, vermutlich waren es also Metalldiebe, die zum ersten Mal in der Nacht vom 11. auf den 12. September über die Zäune kletterten und an dem Gotteshaus ihr Unwesen trieben. „Ein viertes Regenrohr haben sie ebenso versucht zu demontieren. Das gelang jedoch im ersten Versuch nicht“, berichtet Dirk Leuchtenberger, Baukirchmeister der Pauluskirche. Am folgenden Tag habe man Anzeige wegen Diebstahls erstattet – mit dem Hinweis, dass die Täter sich an einem weiteren Fallrohr zu schaffen gemacht hatten, aber erfolglos geblieben waren. „In der Woche darauf wurde in der Nacht vom 17. auf den 18. September dieses vierte Regenfallrohr entwendet.“

Für die Gemeinde ist es finanziell, für das Bauwerk ein architektonisch schwerer Schlag. „Die Regenfallrohre entwässern das komplette Kirchendach“, erläutert Leuchtenberger, „deswegen war sofortiger Handlungsbedarf gegeben, wonach zunächst eine Notentwässerung installiert wurde.“ Plastikschläuche und Kunststoffrohre wurden nun erst einmal provisorisch montiert.

Der vom Baukirchmeister errechnete Schaden in Höhe von gut 6000 Euro, der die Gemeinde hart trifft, weil sie nach derzeitigem Stand nicht von der Versicherung übernommen wird, ergibt sich aus den notwendig gewordenen Arbeiten in Sachen Naturstein, Installation, Tiefbau und Blitzschutz. Wobei der „Ertrag“ aus dem Altmetall für die Diebe, wie Leuchtenberger weiß, „nur ein Bruchteil ausmacht“.

Der Experte vermutet auf jeden Fall eine „Fresskette“, in der sich Altmetallhändler befinden müssen und „gut davon profitieren“. Denn sonst müsse „eigentlich jeder Altmetallhändler, dem Kupferrinnen oder -fallrohre angeboten werden, sofort stutzig werden“, sagt er.

Auf schöne Rohre wird die Gemeinde aus Vorsicht verzichten

Kupfer werde für Regenentwässerung schon seit vielen Jahrhunderten verwendet, weil es antibakteriell und – anders als Zink – praktisch unvergänglich sei. Aber an der Pauluskirche werde man als Ersatz nun aus Vorsicht keine Kupferrohre mehr installieren, um die Regenableitung wieder herzustellen. „Das ist umso bedauerlicher, da Kupferrohre ein wesentlicher Punkt der Außengestaltung unseres Sakralbaus waren.“

Insgesamt sind die Fälle von Metalldiebstahl in Krefeld wohl rückläufig. Im Einzelnen werden diese Delikte von der Polizei nicht extra erfasst, allerdings gibt es eine Statistik zu Diebstählen von Friedhöfen und Baustellen. Deren Zahlen sind in den vergangenen drei Jahren eher gesunken. Dafür, dass das an den zurückgegangenen Preisen für Altmetall liegen könnte, sieht das zuständige Krefelder Polizeikommissariat laut Polizeisprecherin Katrin Wentker keine Zeichen.

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