Ringen: Entscheidung für Focken naht (mit Video)

Am Sonntag hat die Krefelderin die erste Möglichkeit, sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren.

Krefeld. Die Teilnahme an Olympischen Spielen ist für jeden Sportler ein ganz besonderes Erlebnis. Für Ringerin Aline Focken könnte dieser Traum in diesem Jahr in Erfüllung gehen. Am Sonntag tritt die Krefelderin in der Gewichtsklasse bis 63 Kilogramm beim olympischen Qualifikationsturnier in Sofia (Bulgarien) an. Dabei muss es Focken bis ins Finale schaffen, um sich das begehrte Olympia-Ticket für London zu sichern.

Die Vorbereitung ist schon seit Monaten auf dieses Turnier ausgerichtet. Neben zahlreichen Trainingslagern im In- und Ausland, wurden jeden Tag zwei bis drei Trainingseinheiten absolviert. Trotzdem war der Weg nach Sofia kein leichter. Länger als gewünscht musste sich Focken mit ihrer deutsche Dauerrivalin Yvonne Englich messen, um den einzigen Startplatz für die Olympia-Qualifikation zu bekommen, den der Deutsche Ringer-Bund in der 63 kg-Klasse vergeben kann. Erst ihr Sieg im Februar über Englich bei einem internationalen Turnier in Sofia hat dafür gesorgt, dass Bundestrainer Jörg Helmdach Aline Focken zur deutschen Nummer eins bestimmte.

Dass es für sie jetzt schon wieder nach Sofia geht, sieht Focken als gutes Omen an: „Da hat es schon einmal geklappt. Vielleicht klappt es jetzt wieder.“ Ein wenig Losglück spielt jedoch auch eine Rolle, obwohl ihr Vater und persönlicher Trainer Georg Focken die Leistungsdichte in Europa als sehr ausgeglichen ansieht. „Es kommt natürlich auch auf meine Tagesform an. Aber wenn man gleich in der ersten Runde eine Favoritin zugelost bekommt, ist das schon ungünstig“, sagt Aline Focken. „Zwar sind alle gut, aber einige liegen mir besser und andere schlechter.“

Bisher sind 18 Ringerinnen für das Turnier gemeldet, die im K.o.-System einander zugelost werden. Gesetzt wird dabei niemand. Um nach London zu kommen, muss die 20-Jährige bis ins Finale einziehen. Eine Hoffnungsrunde, wie sonst bei vielen internationalen Turnieren, wird es in Sofia nicht geben. Auf wen Aline Focken auf der Matte treffen wird, erfährt sie erst am Samstag beim Wiegen. Bis dahin muss sie auch noch drei Kilo Gewicht verlieren, um unter die zulässigen 63 kg-Marke zu kommen.

Sollte es mit dem erhofften Finaleinzug an diesem Wochenende nicht klappen, bietet zwei Wochen später das Qualifikationsturnier von Helsinki (4.-6. Mai) eine weitere Chance. „Der Vorteil des Turniers in Helsinki wird sein, dass bis dahin bereits einige der Spitzenkämpferinnen für London qualifiziert sind“, sagt Georg Focken.

Wenn es mit der Teilnahme an den Olympischen Spiele klappen sollte, hält Aline Focken in London alles für möglich: „Wenn man die Qualifikation erst einmal geschafft hat, liegt das Schwerste an Olympia fast schon hinter einem. Wenn ich mich gut vorbereite und alles passt, ist in London selbst eine Medaille drin.“

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