Markus Münch: Vom Fußballprofi zum Pferdenarr

Der ehemalige Profi-Fußballer Markus Münch geht beim Renntag am Sonntag in Krefeld mit drei Pferden an den Start.

Krefeld. Der Sport mit den edlen Rennpferden der Rasse Vollblut ist die Leidenschaft vieler Prominenter. Sie sind in der Regel Züchter oder Besitzer. Seltener sind erfolgreiche Sportler, die sich mit dem Training von Rennpferden beschäftigen.

Wenn morgen ab 13.30 Uhr beim Sparkassen-Tag neun Rennen auf der Stadtwald-Rennbahn gestartet werden, dann ist der ehemalige Fußballprofi Markus Münch mit seinen drei Pferden Fierce Storm (4. Rennen), Dosimo (5.) und Wells Tigress (6.) vertreten. Er sattelt die Pferde selbst und hofft: „Mit Wells Tigress rechne ich mir eine Siegchance aus. Die beiden anderen haben noch Konditionsrückstand.“

Mit einem weit verbreiteten Vorurteil räumt er sofort auf: „Ich bin kein Zocker. Das interessiert mich nicht. Mich faszinieren die Rennpferde als Leistungssportler. Ich vergleiche sie oft mit Sportlern im menschlichen Bereich.“ Der aus der Jugend des SV Sandhausen stammende 37-jährige wurde mit Bayern München 1994 und 1997 Deutscher Meister.

Münch hat am 18. Mai 1996 durch sein spätes Tor zum 1:1 Bayer Leverkusen vor dem Abstieg bewahrt, es traf den 1. FC Kaiserslautern. Das sichert ihm bis heute eine Art Denkmalschutz im Bayer-Umfeld. Ex-Manager Reiner Calmund erzählt oft mit großer Leidenschaft von der für Bayer Leverkusen so wichtigen Tat.

Seine ertragreichen Verträge beim 1. FC Köln, FC Genua, Besiktas Istanbul, Borussia Mönchenglabach und zuletzt in Athen (wo er auch schon die Rennbahn besuchte) ermöglichen ihm heute die völlige Hingabe zu seiner Rennpferde-Leidenschaft. Infiziert wurde er 2001, als er in Mönchengladbach spielte und in der Nähe der Düsseldorfer Rennbahn wohnte: „Damals hat mir der Gastronom Leonidas Arachovits einen 50-Prozent-Anteil an dem Pferd Basimah geschenkt. Später habe ich das ganze Pferd übernommen.“

Heute trainiert Münch seine Rennpferde in Mannheim-Seckenheim. In Köln hat er die Trainerprüfung absolviert und profitierte vom Netzwerk des Spitzenjockeys Andreas Suborics, selbst ein begeisterter und guter Fußballer. Münch hat sich in der skurrilen Szene des Turfs längst Akzeptanz verschafft. Dafür sorgten in der Saison 2010 neun Siege bei 41 Starts mit acht Pferden.

Nach einem Sieg seiner Stute Intarsia in Hannover erzählte er gerührt: „Ich habe bei ihr stundenlang das Bein gekühlt und bin stolz, das es geholfen hat.“

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