Kunstvoller Tag in den Galerien

Beim Rundgang durch 16 Ausstellungen gibt es am Sonntag große Vielfalt zu erleben.

Krefeld. Da ist der Maler Walter Urbach, Jahrgang 1925. Die Mohnblume dient ihm seit einem Vierteljahrhundert als Inspiration. Seine feinen Gemälde gestaltet er als ab-strakte Strudel aus Farbe und Bewegung. Dann ist da Fabian Seyd, geboren 1979. Alte Fotos aus den 50er-Jahren liefern ihm Vorlagen für mysteriöse Momentaufnahmen. Sein erklärtes Ziel: den "verborgenen Funken an Absurdität hinter der Idylle" zu offenbaren.

Schon diese zwei Positionen machen die Vielfalt des Galerientags "Kunst in Krefeld" deutlich. Wer sich am Sonntag auf den Weg macht, die 16 Ausstellungsorte zu erkunden, erlebt ganz verschiedene Generationen, Haltungen und Stile, sieht abstrakte Farbspiele und visionäre Stadtansichten, digital manipulierte Malerei und klassische Porträtfotos.

"Es handelt sich bei den Ausstellungen größtenteils um Erstpräsentationen", erläutert Ralph Kleinsimlinghaus, Vorsitzender des Vereins Kunst in Krefeld (KiK). Zwar stammen die Künstler zum Teil aus fernen Ländern wie Argentinien oder Korea, doch passend zum aktuellen Boom der Krefelder Kunst sind die meisten in der Region zu Hause. Die Krefelderin Brigitta Heidtmann ist sogar zweimal bei KiK vertreten.

Die Zahl der Aussteller ist in diesem Jahr auf 16 angewachsen. Die Galerie Börgmann, seit Anfang März am Südwall angesiedelt, beteiligt sich mit einer dreitägigen Schau. Begleitet wird das Programm von Vorträgen, Führungen und Künstlergesprächen. Das Kaiser-Wilhelm-Museum, das mit "Quer geschnitten" vertreten ist, bietet kostenlos eine "Kreativbetreuung" für Kinder an, deren Eltern in Ruhe durch die Galerien wandern möchten. "Die Kinder werden im Museum zu Künstlern ausgebildet und wollen abends nicht mehr nach Hause", sagt Kleinsimlinghaus.

Am Abend des kunstvollen Tages ist um 18 Uhr eine gemeinsame Finnissage in der Friedenskirche geplant. Dass am Vorabend die Dujardin-Schau startet, sorgt zwar bei manchen Galeristen für die Befürchtung, "dass die Leute am Sonntag keine Lust mehr haben" (Meta Weber). Doch wer zu Hause bleibt, verpasst spannende Einsichten.

Kunst in Krefeld: Sonntag, 11-18 Uhr. Ausstellungen laufen in der Regel bis Oktober. Das Programmheft liegt aus.

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