Tanz-Show Rhythm of the Dance: Ein irischer Abend im Seidenweberhaus

Lebhaft, energisch und harmonisch: Die Tanz-Show „Rhythm of the Dance“ brachte das Flair der grünen Insel nach Krefeld.

 Fast scheinen die Stepptänzer von „Rhythm of the Dance“ in der Luft zu stehen.

Fast scheinen die Stepptänzer von „Rhythm of the Dance“ in der Luft zu stehen.

Foto: Jochmann, Dirk/Jochmann, Dirk (dj)

Es scheint, als hätte jemand das Tor in eine verborgene Welt aufgebrochen. Ein irisches Symbol, in der Mitte zerteilt, prangt auf den Bannern links und rechts auf der Bühne. Die Banner hängen von der Decke bis zum Boden und sind in den Farben der irischen Nationalflagge beleuchtet. Sie stimmen so auf den Abend ein. In dieser Szenerie bewegen sich die Tänzer von „Rhythm of the Dance“ anmutig und schwungvoll über die Bühne des Seidenweberhauses. Die irische Tanzgruppe bringt glitzernd die Hände des Publikums zum Glühen, vor lauter Klatschen – man fühlt sich wie auf einem Volksfest oder inmitten einer Kneipe Irlands.

Der irische Tanz hat seien Ursprung vor über 2000 Jahren

Eine einzelne Sängerin läutet das Abendprogramm ein. Ihre Stimme gleitet sanft und gefühlvoll durch die Halle des Seidenweberhauses. Mit ruhigen Tönen schafft sie in kürzester Zeit einen Spannungsverlauf, der nach mehr verlangt. Hinter ihr, in der Mitte der Bühne, zeigt sich auf einer großen Leinwand das Bild eines weiß leuchtenden Vollmondes. Die Szenerie wirkt beinahe magisch, wenn nicht gar ein wenig verträumt. Begleitet und schließlich abgelöst wird sie von einer einsamen Pfeife. Damit soll die Reise zu dem Ort, wo alles begann, symbolisiert werden. Auf der Leinwand präsentiert sich das Abbild eines wilden und ursprünglichen Ozeans. Immer wieder kommen im Laufe der Show andere Landschaften Irlands zum Vorschein.

Die magisch anmutende Szenerie wird von den Tänzern weitergeführt. In schwarz-glitzernden Outfits sind sie durch dämmriges Licht erst nur schemenhaft zu erkennen. Für den Zuschauer, der nicht weiß, was ihn erwartet, wird die Spannung weiter aufgebaut. Und dann geht es los: Als hätte bei ihnen jemand einen Knopf gedrückt, fangen die jungen Frauen und Männer gleichzeitig mit ihrem Stepp­tanz an. Die Bühne muss augenscheinlich einiges aushalten, die Geräusche der aufschlagenden Tanzschuhe hallen kraftvoll durch die Luft. Als Equipment werden zeitweilig Besen genutzt, die Fegebewegung passt perfekt zum Stepptanz. Manche Bewegungen der Tänzer – vor allem die der Frauen – erinnern an das Ballett.

Die Show wechselt
zwischen Musik und Tanz

Unterstützt wird das Tanzerlebnis von vielfältigen Lichteffekten. Zu Beginn war das Bühnenbild in den Farben und der Form der irischen Nationalflagge angestrahlt. In jeder darauffolgenden Szenerie wird das Licht neu eingestellt. Jedes Mal untermalt es Tanzschritte oder dargestellte Gefühlssituationen. Besonders eindrucksvoll erscheinen einzelne Lichtstrahlen, als sie im Takt der Steppschritte mitzutanzen scheinen. Das ganze Bühnenbild erbebt durch zuckende Lichtreflexe und erweckt noch stärker den Eindruck, dass die Schritte die Halle zum Beben bringen.

Auch den Zuschauern fällt es schwer, dabei die Füße still zu halten. „Ich bin froh das wir in der letzten Reihe sitzen“, sagt Marie Goldschatz aus dem Publikum, denn „so stört es keinen, wenn ich mittanzen will“. Am Ende saß sie dann doch die ganze Zeit auf ihrem Platz, aber „meine Füße saßen nicht still. Es war einfach eine tolle Show, die zum mitmachen eingeladen hat“. Tänzer und Musiker strahlen die ganze Zeit. Ihre Freude ist sichtlich greifbar. Auch Soloauftritte gehören zum Programm, ebenso wie Instrumentalteile. So findet ein stetiger Wechsel zwischen Gesang, Musik und Tanz statt. Alles in allem scheint es ein typisch irischer Abend: Lebhaft, energisch und harmonisch.

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