Jury hat entschieden Krefelder Jazzkeller mit dem „Applaus 2021“ ausgezeichnet

Krefeld · Kulturstaatsministerin Monika Grütters verleiht den Preis der Initiative Musik für die beste Spielstätte an Bernard Bosil- für ein herausragendes Live-Musik-Programm.

 Der Jazzkeller Krefeld erhält den „Applaus 2021“ als beste Spielstätte. Im Foto ist ein Live-Stream von Jazz Velvet Revolution zu sehen.

Der Jazzkeller Krefeld erhält den „Applaus 2021“ als beste Spielstätte. Im Foto ist ein Live-Stream von Jazz Velvet Revolution zu sehen.

Foto: Andreas Bischof/WZ/Andeas Bischof

Besser könnte es für Bernhard Bosil und seine Partnerin Jeanette Wolff nicht laufen. Seit dem 5. Juni haben sie wieder geöffnet, die Samstags-Konzerte open air sind ausverkauft und jetzt hat der Jazzkeller Krefeld den „Applaus 2021“ in der Kategorie Spielstätte gewonnen. „Für ein herausragendes Live-Musik-Programm“, erzählt Bosil, eine Stunde bevor das nächste Live-Konzert über die Freiluftbühne geht. „Was für eine wahnsinnige Wertschätzung für unser Arbeit im Auftrag der Live Kultur.“

 Die Initiative Musik realisiert den Programmpreis Applaus zum achten Mal mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Die Umsetzung von Applaus erfolgt in Absprache mit der Bundeskonferenz Jazz und der LiveMusikKommission – Verband der Musikspielstätten in Deutschland e.V.

600 Einreichungen bei der Ausschreibung 2021

Seit 2013 wurden bereits mehr als 520 Musikclubs und Veranstaltungsreihen ausgezeichnet und insgesamt mehr als neun Millionen Euro an Prämien vergeben. Der Applaus ist somit einer der höchstdotierten Bundeskulturpreise, der von der Branche stark angenommen wird. Das zeigt auch die Rekordbeteiligung von mehr als 600 Einreichungen bei der Ausschreibung 2021.

„Der Applaus  rückt jene in den Mittelpunkt, die oftmals im Hintergrund bleiben: Die Menschen, die in den Musikspielstätten für das Livemusikprogramm verantwortlich sind. Ihre Clubkonzerte – von Pop und Rock über Jazz bis hin zu experimenteller Musik – begeistern und verbinden. Insbesondere für neue Talente bieten Musikclubs oftmals eine erste Bühne, um sich ausprobieren und professionell entwickeln können“, sagt Professor Dieter Gorny, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Initiative Musik.

Corona-Zeit größte Herausforderung für Clubkultur

Die Clubkultur befindet sich mitten in der größten Herausforderung ihrer Geschichte. Die Corona-Zeit hat dabei eindrücklich gezeigt, wie groß der Zusammenhalt der Branche ist und welche innovative Kraft von den Spielstätten sowie der Veranstaltungsbranche ausgehen kann.

Mit 101 Auszeichnungen in den drei Hauptkategorien „Programm‟, „Spielstätte‟ und „Programmreihe‟ ehrt der Applaus all jene, die außergewöhnliche Konzertformate entwickeln, Talente aufbauen, regionale Szenen stärken und kollektive Erlebnisse schaffen, die weit über den reinen Musikgenuss hinausgehen. Musikclubs fungierten als Katalysator, stellten Verbindungen her, überwinden strukturelle Barrieren, förderten soziale Vielfalt und könnten auch das ökologische Bewusstsein schärfen. Insgesamt werden 123 Auszeichnungen in allen Bundesländern vergeben,  mit insgesamt 2,67 Millionen Euro an Preisgeldern.

Preis-Verleihung wird am 29. Juni live übertragen

Um die Strahlkraft der Clubkultur zu feiern, lädt die Initiative Musik gemeinsam mit der Kulturstaatsministerin am Dienstag, den 29. Juni ab 19.30 Uhr zur Streaming-Gala, Live aus dem Säälchen in Berlin - wie könnte es anders sein. Bei der Verleihung werden – neben den 101 Auszeichnungen der Hauptkategorien Programm, Spielstätte und Programmreihe, die bereits seit Freitag bekannt sind – das Programm, die Spielstätte und Programmreihe des Jahres gekürt. Bernhard Bosil und Jeanette Wolff werden zu dem Zeitpunkt nicht telefonisch erreichbar sein, höchstens für Glückwünsche.

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