Un-Parteiisch Surf-Anlage am Elfrather See soll mehrfach beraten werden

Krefeld · Neben dem Planungsausschuss möchten sich auch Bezirkspolitiker mit dem Thema beschäftigen.

 Um eine Anlage, die künstliche Wellen erzeugt, geht es am Elfrather See.

Um eine Anlage, die künstliche Wellen erzeugt, geht es am Elfrather See.

Foto: Bischof/Andreas Bischof

In unserer neuen Rubrik „Un-Parteiisch“ beschäftigen wir uns mit Anträgen und Anfragen der Fraktionen für politische Gremien sowie Pressemitteilungen der Parteien. Wir stellen das politische Anliegen vor, erläutern den Zusammenhang, in dem es geäußert wird, und geben eine Einschätzung dazu ab.

Der Antrag Ulrich Lohmar, Sprecher der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Uerdingen, beantragt eine Sondersitzung seines Gremiums zum Thema Surf-Anlage. Diese Sitzung soll parallel zum Planungsausschuss am 30. Januar stattfinden. Lohmar und die CDU lehnen ab, dass die Entscheidung für die Surf-Anlage über einen Dringlichkeitsbeschluss gefasst wird. Sie möchten, dass auch die Politiker im Stadtteil das Thema diskutieren. Man möchte sich nicht vorwerfen lassen, die Bezirksvertretung und die Öffentlichkeit in Uerdingen ausgeschlossen zu haben. Ergänzend möchte Lohmar zudem prüfen lassen, ob auch die Bezirksvertretung Ost betroffen ist und eine Sondersitzung braucht.

Der Zusammenhang Die Stadt und der Projektentwickler Elakari haben kurz vor Weihnachten eine Absichtserklärung unterschrieben. Darin steht, dass am Elfrather See bis 2023 eine Surf- und Naturanlage unter freiem Himmel entstehen soll. Dafür will der Entwickler rund 25 Millionen Euro investieren. Die Anlage erzeugt künstliche Wellen und ist somit eine Möglichkeit für Surfer, ihre Sportart auch ohne Meer auszuüben. Auf die Absichtserklärung folgen nun die politischen Beratungen und Beschlüsse, damit die Anlage möglichst bald angegangen werden kann.

Die Bewertung Der Antrag der Uerdinger CDU erscheint insoweit ehrenwert, als er angibt, Transparenz schaffen zu wollen. Er ist zugleich aber auch Ausdruck eines Krefelder Problems: Es gibt in der hiesigen Politik ein überdurchschnittliches Bedürfnis, reichlich über alles zu reden, ohne dass es dabei nennenswert vorwärts geht. Fraktionen melden in Krefeld auch sehr gerne Beratungsbedarf an und sorgen so dafür, dass ein Tagesordnungspunkt mindestens bis zur nächsten Sitzung vertagt wird.

Die Debatten um den Klimanotfall oder den Nachfolger des Seidenweberhauses zeigen, wie lange es dann dauern kann, bis auch nur die Grundsatzentscheidung gefallen ist. Die Surf-Anlage ist eine große Chance für Krefeld, die in keiner Weise verzögert werden sollte, auch weil sie grundsätzlich etwas über den Standort und die Möglichkeit, hier zu investieren, aussagt.

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