Investition in Krefeld Der Elfrather See bekommt einen Surfpark

Krefeld · Am Elfrather See in Krefeld soll ein Surfpark entstehen. 25 Millionen Euro soll das Projekt kosten.

 In einem der Seen am Elfrather See soll es bald künstliche Wellen für Surfer geben. Das Unternehmen Wavegarden hat eine ähnliche Anlage bereits in Bristol gebaut.

In einem der Seen am Elfrather See soll es bald künstliche Wellen für Surfer geben. Das Unternehmen Wavegarden hat eine ähnliche Anlage bereits in Bristol gebaut.

Foto: Bischof/Andreas Bischof

Am Elfrather See will ein Investor für 25 Millionen Euro einen riesigen Surf- und Naturpark bauen, der nach den Idealvorstellungen der Verantwortlichen 2023 geöffnet werden könnte. Erste Beratungen eines Aufstellungsbeschlusses für einen Bebauungsplan der Anlage mit einem Pool in der Größe von mehr als zwei Fußballfeldern (zwei Hektar) und einer Gesamtdimension von neun Hektar soll es schon am 30. Januar im Stadtentwicklungsausschuss geben. Im Zusammenhang mit dem Regionalplan müssen auch Gespräche mit der Bezirksregierung geführt werden.

Die Firma Elakari als Projektentwickler und die Stadtverwaltung haben bereits seit April Kontakt – am Donnerstag wurde eine Absichtserklärung (Letter of Intent) von beiden Seiten im Rathaus unterzeichnet, die allerdings keine juristische Konsequenz haben soll. Aus der Sicht von Oberbürgermeister Frank Meyer habe das geplante Projekt aber schon mit der Vorvereinbarung „eine solche Tiefe, dass man es auch realisieren kann“. Er rechne mit „einer sehr, sehr breiten politischen Zustimmung“.

Die Fläche für die geplante Anlage nördlich des Badesees (siehe Skizze) soll weiter im Eigentum der Stadt bleiben. Geplant ist ein Verpachtung möglicherweise auf Erbpachtbasis. Der Entwickler rechnet mit 200 000 Besuchern pro Jahr, vorgesehen werden müssen zur Erschließung nach jetzigem Stand 300 Parkplätze. „Wir wissen, dass Krefeld eine gute Location ist“, sagt Elakari-Geschäftsführer Andreas Niedergesäss. Er setze auf regelmäßige Besuche von Surf-Begeisterten nicht nur aus der ganzen Rhein-Ruhr-Region, sondern auch aus den Niederlanden und rechne fest mit einem Erfolg. Surfen sei eine Sportart mit einer immer größeren Fan-Gemeinde, zudem werde Surfen in Tokyo im kommenden Jahr olympische Disziplin. Er sei außerdem guter Dinge, dass Krefeld mit der Anlage eine „Home Base“ für mögliche Sommerspiele in NRW im Jahr 2032 werden könne.

Verwirklicht werden soll die Surfanlage zusammen mit dem Ingenieurunternehmen Wavegarden aus Spanien. Dieses betreibt neben einem so genannten „Cove System“ (cove = Bucht/Lagune) im Forschungszentrum San Sebastian, erste öffentliche Anlagen in Wales, Bristol und ab Januar auch in Melbourne. Die Verantwortlichen sprechen vom ersten „Surf- und Naturpark powered by Wavegarden“ in Deutschland. Tatsächlich wird mit diesem Exklusivmerkmal aber auch bereits für den Standort Stade geworben.

Geplant sind neben der „Lagune“ weitere Freizeitmöglichkeiten (Kletterpark), Wellness (Yoga, Tai Chi, Spa), Gastronomie und möglicherweise auch Übernachtungsmöglichkeiten. „Aber wir planen keinen Betonklotz am Elfrather See“, sagt Niedergesäss.

OB Frank Meyer glaubt an einen Impulsgeber für das ganze Areal

Der städtische Beigeordnete Markus Schön, der aus Bayern stammt, weist darauf hin, wie viele Menschen das ganze Jahr über den „Eiskanal“ in München besuchten, um dort die kühnen Boarder beim Surfen zu beobachten oder selbst auf der Welle zu reiten. Auch OB Frank Meyer sieht das Projekt als Impulsgeber für Krefeld: „Der E-See ist eine schlafende Schönheit, die wir aufwecken möchten. Schon jetzt wird dort Rudern, Segeln, Angeln und Triathlon angeboten – in Zukunft eröffnen sich noch viele weitere Möglichkeiten für Sport, Bewegung und Freizeit. Der Surf- und Naturpark kann die Initialzündung für den Elfrather See werden.“

 Markus Schön weist darauf hin, dass man nicht vorhabe, mit dem Projekt der Umwelt einen Bärendienst zu erweisen – ganz im Gegenteil. „Der Charakter des Elfrather Sees soll erhalten bleiben, aber gestärkt und nachhaltig entwickelt werden.“

Im kommenden Jahr möchte die Stadt in einem Workshop gemeinsam mit Bürgerschaft und Vereinen die Perspektiven und Potenziale für das gesamte Areal beleuchten, heißt es. OB Meyer hofft auf ähnliche Euphorie wie am Freitag im Rathaus: „Wer die Bilder aus bestehenden Surfparks sieht, der kann sich der Faszination des Sports kaum entziehen. Für Krefeld wäre ein solcher Park ein fantastisches Freizeitangebot, das auch weit über die Stadtgrenzen hinaus Anziehungskraft entwickeln wird.“

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