Bauvorhaben Bagger reißen Löcher in Fischelner Bunker

Krefeld · Der Betonbau am Marienplatz wird ein Wohnhaus.

Mit schwerem Gerät bearbeiten die Bautrupps die dicken Betonwände am Fischelner Bunker. Foto: ha

Mit schwerem Gerät bearbeiten die Bautrupps die dicken Betonwände am Fischelner Bunker. Foto: ha

Foto: Marienhof Fischeln/Alexandra Weiß

Dem Bunker geht’s an die Substanz – in diesen Tagen ist eine Spezialfirma aus Lübeck dabei, riesengroße Löcher in den 76 Jahre alten großen Luftschutzbunker am Marienplatz in Fischeln zu schneiden. Planer und Projektbetreuer Hendrik Hambloch sagt: „Die Spezialisten nutzen eine Technik aus dem Steinbruch. Mit einer Seilsäge haben sie das Dach entfernt und schon einen Teil der meterdicken Wände sozusagen durchgeschnitten.“

Das Gebäude ist 55 Meter
lang und 20 Meter breit

Glücklicherweise, so Hambloch, waren nicht an allen Stellen Metallarmierungen im Beton verbaut. Große Lastwagen fahren den Schutt zur Deponie. Wenn man vom Marienplatz auf den im Februar vom Efeu befreiten Bunker schaut, ist nicht zu ahnen, dass im rückwärtigen Teil schon ein guter Eindruck von der späteren Gestalt des riesigen Baukörpers zu gewinnen ist. Noch ähnelt das hintere Gelände, auf dem seit einigen Wochen der nahe Bolzplatz während der Bauarbeiten gesperrt ist, einer Mondlandschaft.

Die geplante Frontansicht des 55 Meter langen und mehr als 20 Meter breiten Wohn- und Geschäftsgebäudes wird auf dem Bauzaun durch große Fotos gezeigt. Wenn es fertig ist, wird ein Teil der Bunkerwand sichtbar bleiben. Es gibt jedoch mehrere Einblicke ins Innere des Komplexes und in die beiden geplanten Innenhöfe. Auf der Rückseite bekommt der Bau eine Tiefgarage und darauf noch einen etwa zehn Meter tiefen Anbau. Insgesamt wird es im zukünftigen „Marienhof“, der zentral in Fischelns Mitte entsteht, Eigentumswohnungen und vier Büroeinheiten geben.

Es entstehen 33 Wohnungen
von 65 bis 155 Quadratmetern

Als Heinz und Hendrik Hambloch vor drei Jahren das Projekt vorstellten, gab es Bedenken der Brauchtumspfleger, die auf dem Marienplatz und der Freifläche traditionell Kirmes und Schützenfest organisierten. Inzwischen sei durch gute Kommunikation eine Akzeptanz erreicht, sagt Hambloch. „Der Marienhof wird eine Zierde werden.“

Die zukünftigen Bewohner werden einen freien Blick auf den Marktplatz haben. Ein Großteil der 33 Wohnungen mit Wohnflächen von 65 bis 155 Quadratmetern ist verkauft. Ein kleinerer Anteil wird vermietet. Interessant wird sein, wie sich die bis zu 3,40 Meter hohen Decken ausmachen werden. Heute schätzen die Planer, dass der versprochene Fertigstellungstermin Sommer 2020 gehalten werden kann. Wenn das Wetter mitspielt, soll der Rohbau im Frühjahr kommenden Jahres fertig sein.

Heinz Hambloch, der mit der Firma auch die Fischelner Volksbankfiliale an der Kölner Straße umbaute, ist wie sein Sohn, Fischelner mit Leib und Seele: „Wir sorgen für eine hervorragende Ausstattung und Bauqualität, es wird ein Kleinod im Herzen Fischelns werden.“ Mehr als elf Millionen Euro investiert er in das Objekt.

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