Meinung Debatte um Sportplätze in Krefeld: Die Angst ist nachvollziehbar

Krefeld · Die Schließung eines Sportplatzes ist für die Menschen eines Viertels weit mehr als nur ein Vorhängeschloss am Eingangstor. Ein Kommentar.

 Ein Kommentar von Steffen Hoss.

Ein Kommentar von Steffen Hoss.

Foto: Dirk Jochmann

Das Geschrei ist groß – und auch nachvollziehbar. Sportler, die seit Jahrzehnten auf dem gleichen Platz trainieren und spielen, können sich mit so gravierenden Veränderungen — wie dem Umzug auf einen anderen Sportplatz — nur schwer anfreunden. Denn die Schließung eines Sportplatzes ist für die Menschen eines Viertels weit mehr als nur ein Vorhängeschloss am Eingangstor. Dort, wo teilweise Oma und Opa schon Sport getrieben haben, sollen in Zukunft bitte auch die eigenen Kinder oder Enkelkinder ihr Hobby ausleben können. Sport verbindet eben, die Mitgliedschaft in einem Verein noch viel mehr. Ohne eigenen Sportplatz aber wird es trotz einer Ausweichmöglichkeit schwierig, das Vereinsleben in Zukunft am Leben zu halten. Die betroffenen Vereine wie Viktoria Krefeld sorgen sich deshalb auch zurecht um ihr zukünftiges Bestehen. Da nicht jedes Mitglied weite Wege zu anderen Plätzen in Kauf nehmen will und wird, dürfte die Zahl an Aktiven merklich schrumpfen. Fakt ist aber auch, dass Krefelds Masse an Sportplätzen (mehr Anlagen als Düsseldorf) so nicht bestehen bleiben kann. Das heißt: Vereine werden sich auf Heimatsuche begeben müssen, wenn sie der Stadt keine anderen Lösungen präsentieren, um die Anlagen zu erhalten. Ein privater Betrieb? Eine eigenverantwortliche Nutzung? Wer seinen Sportplatz behalten will, sollte alle Möglichkeiten prüfen.

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