„Nah an der Perfektion“ Kastenmeier lobt Manuel Neuer

Florian Kastenmeier will auch in der neuen Saison wieder die Nummer eins bei Fortuna Düsseldorf werden. Dazu muss er sich zunächst im Duell mit Raphael Wolf durchsetzen. Wenn er über Champions-League-Sieger Manuel Neuer redet, gerät der 23-Jährige ins Schwärmen.

 Florian Kastenmeier schuftet im Trainingslager.

Florian Kastenmeier schuftet im Trainingslager.

Foto: Christof Wolff

Manuel Neuer ist der beste Torwart der Welt. Eine Erkenntnis, an der es für die allermeisten Fachleute schon immer wenig Zweifel gab. Spätestens mit dem Champions-League-Finale ist aufgefrischt worden, was den Schlussmann des FC Bayern München auszeichnet. Davon konnte sich auch noch einmal Florian Kastenmeier überzeugen. Kastenmeier ist 23 Jahre alt und bewirbt sich erneut als Nummer eins im Kasten der Fortuna. Einem Zweitligisten. Kastenmeier kann auf 1535 Minuten Erfahrung in der Bundesliga verweisen, bei Neuer sind es 36 315. Was die beiden verbindet? Überraschung – ihre Leidenschaft fürs Torwartspiel. Dementsprechend schaut sich Kastenmeier Fußballspiele auch mit einem besonderen Blick an.

So auch das CL-Finale. Da hatte Neuer seinen Kasten saubergehalten und wurde hernach als unbezwingbar gefeiert. Doch wie beurteilt ein Kollege die Leistung, fernab von Schwärmerei ganz sachlich als Profi?

Kastenmeier macht eine kurze Pause. Er ahnt wohl schon, dass seine Antwort für Verwunderung sorgen kann, weil er nicht aus seiner Haut kann, wenn er über das spricht, was ihn 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche beschäftigt. Kurze Pause, dann fängt er an zu kichern und sagt fast verlegen: „Es ist schon nahe an der Perfektion, aber natürlich kann man darüber streiten, dass er ein paar Bälle hält, weil er sie hält, aber die Technik ist eine ganz andere. Aber er hält sie halt einfach. Er hat alles gehalten, was zu halten gibt. Aber rein fachlich und technisch hat er schon das ein oder andere Manko. Aber solange er die Dinge hält und Welttorhüter wird, was will man da groß meckern?“

Ein Duell zwischen
Kastenmeier und Wolf

Häme oder Respektlosigkeit? Fehlanzeige. Einfach die ehrliche Einschätzung eines Fachmannes über die Leistung eines Berufskollegen, der nach konkreten Details gefragt wurde und dem das gewohnte Pauschallob für den besten Keeper der Welt deshalb zu billig wäre.

Für Kastenmeier geht es nun allerdings um ganz andere Themen. Cheftrainer Uwe Rösler hat den Kampf ums Tor beim Zweitligisten ordentlich angeheizt, er will ein hartes Duell zwischen Kastenmeier und Wolf sehen. Von Kastenmeier erwartet er, sich dem Druck zu stellen. Kastenmeier wähnt sich in der besseren Ausgangsposition. „Weil ich auf Spielpraxis verweisen kann“, sagt er. „Aber natürlich ist das am Ende die Entscheidung des Trainers.“ Rösler braucht zwei starke Torhüter. „Ich hoffe, dass sie sich gegenseitig pushen und sich beide als Nummer eins sehen“, sagt der Cheftrainer. „Ich will auch bei den Torhütern einen Konkurrenzkampf sehen.“

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