Teilnehmer gesucht Wie gut funktioniert Mehrweg?

Düsseldorf · Ab 2023 sind Gastronomen verpflichtet, Mehrweg anzubieten. Die Verbraucherzentrale testet vorab die Umsetzbarkeit – und sucht dafür Teilnehmer.

Testpersonen können sich ab sofort melden.

Foto: dpa/Franziska Kraufmann

(june) Nachdem die Tübinger Steuer auf Einwegverpackungen bereits Ende März vor Gericht gescheitert ist, ist das Thema einer kommunalen Verpackungssteuer auch in Düsseldorf vom Tisch. Wie ein Sprecher der Stadt mitteilte, sei man über die Entscheidung nicht überrascht, auch weil es zwei zukünftige Regelungen hinsichtlich der Verpackungen gebe, „zu denen eine separate kommunale Regelung in Konkurrenz treten könnte“. Dazu zählt einerseits die EU-Richtlinie zur „Verringerung der Auswirkungen bestimmter Kunststoffprodukte auf die Umwelt“, wonach Hersteller an den Entsorgungskosten von bestimmten Einweg-Verpackungen beteiligt werden sollen. Mit einer Umsetzung wird 2024 gerechnet, aktuell arbeiten Bund, Hersteller und Verbände an einem entsprechenden System. Andererseits kommt bereits ab 2023 die sogenannte „Mehrwegangebotspflicht“. Diese besagt, dass Speisen und Getränke zum Mitnehmen dann auch in Mehrwegbehältern angeboten werden müssen – selbst dann, wenn das Essen nach Hause geliefert wird. Schon jetzt gibt es in Düsseldorf ein Netz von rund 100 Gastronomiebetrieben, die Mehrweg-Systeme anbieten. Unter mehrweg-duesseldorf.de findet sich eine Karte mit allen teilnehmenden Betrieben inklusive der jeweiligen Systeme. Recup und Rebowl setzen auf Pfand für Getränkebecher und Speisen, Vytal ist häufig vertreten und funktioniert mit App und QR-Code. Hier wird bei zu später Rückgabe eine Gebühr fällig. Einige Gastronomen bieten an, ihre Getränke in eigene Behälter zu füllen. Die Verbraucherzentrale NRW startet nun mit Freiwilligen einen Vorab-Versuch: Wie gut funktioniert die Mehrweg-Variante in Düsseldorf? Dafür werden noch Teilnehmer gesucht, die sich bis zum 30. Mai bei Ewa Westermann-Schutzki ([email protected] / 0211/71064975) melden können. Den „MehrwegheldInnen“ werden dann Behälter von der Verbraucherzentrale ausgegeben. Diese sollen über einen Zeitraum von zwei Wochen genutzt werden und können im Anschluss behalten werden. Die Probanden sollen dabei ihre Erfahrungen festhalten: Wie gut hat es geklappt, brauchte es Überwindung, wo konnte man überall seinen eigenen Behälter nutzen?