Überlebens-Tipps fürs Fest

Kabarettist Frank Küster verrät, wie man drei Tage ohne Einkaufen überstehen kann.

Überlebens-Tipps fürs Fest
Foto: Sergej Lepke

Einmal einkaufen, drei Tage essen. Ratgeber, wie das funktioniert, fluten seit Wochen das Internet. Tatsächlich ist die Besorgnis bei vielen groß: Wie kann man drei Weihnachtstage überstehen, wenn die Geschäfte geschlossen sind. Mit dem ernsten Thema beschäftigt hat sich Kabarettist Frank Küster, der seit Jahren den „Reinen Tisch“ im Uerige moderiert. Unseren Lesern gibt er im Interview ebenso wichtige wie nicht ganz ernste Überlebens-Tipps für die schwere Zeit.

Und, Herr Küster, haben Sie sich schon von dem Schock erholt?

Frank Küster:: Von welchem? Dass Donald Trump Jerusalem jetzt als israelische Hauptstadt anerkannt hat?

Nein, das nicht.

Küster: Dann ist gut. Weil so wie ich das verstanden habe, war das ja wohl noch nicht alles. Nächste Woche will Trump dann Guantanamo als Feriencamp anerkennen und danach den Sitz der Welt-Anti-Doping-Agentur nach Moskau verlegen lassen.

Nein, ich dachte an den Schock, Heiligabend nicht einkaufen zu können.

Küster: Oh ja. Furchtbar. Sogar vormittags nicht. Geschenke in letzter Minute besorgen und danach auf die Ratinger Straße oder sonst wie in die Altstadt: so geht Heiligabend.

Das fällt ja in diesem Jahr nun flach.

Küster: Es sei denn, es ist der erklärte Wunsch eines zu Beschenkenden, eine Tüte Brötchen unter den Baum gelegt zu bekommen. Das ginge noch.

Dürfte aber selten vorkommen. Wie werden Sie das Problem jetzt lösen?

Küster: Ich werde wohl sämtliche Geschenke so früh es geht im Internet bestellen, dann in ein Schließfach am Hauptbahnhof packen und am Mittag des Heiligabend dort wieder abholen und dann mit Tüten bepackt in die Altstadt gehen, wie immer.

Damit ist aber immer noch nicht die Essensfrage geklärt.

Küster: Das habe ich schon besorgt. Wer weiß, ob man am 23.12. überhaupt noch etwas bekommt? Das Festtags-Menü steht. Ich dachte da an ein kombiniertes Fleisch-/Pasta-Gericht mit einem feinwürzigen Tomatensud. . . also Ravioli aus der Dose. Was will man mehr? Okay, Geschmack vielleicht. Aber man kann nicht alles haben.

In dieser ernsten Situation. Könnte uns da vielleicht der Rat unserer älteren Mitbürger helfen? Sollte man vielleicht einen Senior aus dem Altenheim über die Feiertage einladen?

Küster: Ältere Mitbürger einladen oder kontaktieren wäre sicherlich nicht schlecht. Die wissen bestimmt auswendig, welche Apotheke an welchem Tag Bereitschaftsdienst hat. Wenn man also nicht genug zu essen einkaufen konnte, bekommt man dort zumindest Appetithemmer. Außerdem war die ältere Generation noch fit in Vorratshaltung. Da gab es selbst gemachten Brathering sauer eingelegt, der schmeckte noch nach acht Wochen so, wie er nach drei Tagen schon roch. Und natürlich Spritzgebäck, was angeblich ohnehin erst nach ein paar Wochen richtig schön „mangs“ war. Das konnte ich leider nie beurteilen, weil ich schon vorher alles verputzt hatte.

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