Ski-Weltcup: Schnee-Spektakel reizt auch zum Einkaufen

600.000 Besucher werden zum Weltcup und zur Kunststoffmesse erwartet. Am 28.Oktober ist verkaufsoffener Sonntag.

Düsseldorf. Am kommenden Freitag, 26. Oktober, schneit es wieder in Düsseldorf. Für diese Vorhersage muss man kein Meteorologe sein, man muss nur den Veranstaltungskalender dieser Stadt kennen. An diesem Tag beginnt zum sechsten Mal der FIS-Skilanglauf-Weltcup auf der Rheinpromenade. Eine Veranstaltung, die Düsseldorf in aller Welt bekannt macht - dank der Medien-Präsenz. Wir sprachen mit Eva-Maria Illigen-Günther, der Geschäftsführerin der Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH (DMT), über die Bedeutung des Weltcups für die Vermarktung Düsseldorfs. WZ: Frau Illigen-Günther, kann man den Werbewert des Weltcups für Düsseldorf beziffern?Illigen-Günther: Das kann man ziemlich genau. Im vergangenen Jahr haben wir mit der Fachhochschule zusammen eine Untersuchung gemacht. Dabei stellte sich heraus, dass es Berichterstattung über den Weltcup und Düsseldorf in mindestens 23 Ländern gegeben hat. Wir haben über Printmedien, Funk und Fernsehen 200 Millionen Kontakte generiert. Müsste man für diese Werbung bezahlen, würde das rund 14 Millionen Euro kosten. WZ: Wer in der Stadt profitiert denn direkt von der Veranstaltung?Illigen-Günther: Auch das haben wir untersucht. Mehr als die Hälfte der 350 000 Besucher hat den Weltcup nicht nur als sportliches Großereignis gesehen, sondern ist auch zum Einkaufen nach Düsseldorf gekommen. Der Umsatz des Einzelhandels mit Besuchern des Schnee-Spektakels belief sich auf etwa 6,5 Millionen Euro. 2,4 Millionen Euro spülten allein die 80000 auswärtigen Besucher in die Kassen der Geschäfte. Auch die Gastronomen waren zufrieden. 40 Prozent der Befragten meldeten höhere Umsätze. Alleine in den Restaurants und Kneipen an der Rheinuferpromenade gab 4,2 Millionen Euro Einnahmen. WZ: Und die Hotels? Gibt es Besucher, die zum Weltcup auch in Düsseldorf übernachten?Illigen-Günther: Ja, die gibt es. 84 Prozent der Hotels profitieren grundsätzlich von Großevents. WZ: Wie sieht es in diesem Jahr aus?Illigen-Günther: Mit der zeitgleich stattfindenden Kunststoff-Messe "K" sind Düsseldorf und die Region am Weltcup-Wochenende komplett ausgebucht. Wir werden an den Tagen wohl mindestens 600 000 Besucher in der Stadt haben. Natürlich gibt es auch wieder einen verkaufsoffenen Sonntag. WZ: Im Vergleich zu anderen Veranstaltungen - ist der Weltcup die lukrativste aus Sicht einer Marketing-Expertin?Illigen-Günther: Optimal ist ein Zusammenspiel zwischen Gästezahl, Medienresonanz und positiver Imagewirkung. Japantag, Rosenmontag und FIS-Cup sind gelungene Veranstaltungen. Am Ski-Wochenende ist die Vielfalt Düsseldorfs besonders erlebbar: Shopping, Sport und Lifestyle erreichen sowohl Familien als auch Messegäste. WZ: Wie lange wird die Stadt diesen Werbeträger noch nutzen können?Illigen-Günther: Der Vertrag läuft erst einmal für dieses Jahr. Wir sind mit den Veranstaltern für die Zukunft aber in aussichtsreichen Verhandlungen.

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