Sechs Dinge, die sich der Jugendrat noch vorgenommen hat

Noch anderthalb Jahre ist das aktuelle Gremium im Amt. Zeit, um einiges zu bewegen.

Sechs Dinge, die sich der Jugendrat noch vorgenommen hat
Foto: Jugendrat

Düsseldorf. Sie sind jung, sie sind engagiert und sie haben eine Menge Ideen. Ob ein Skatepark für Eller, Pfandringe an Mülleimern für bedürftige Flaschensammler oder Hilfe für junge Menschen in Notsituationen: Der Jugendrat ist auf vielen Gebieten aktiv. Auch für den Rest der Amtszeit haben die 31 gewählten Mitglieder viel vor. Manche Aktionen sollen vertieft werden, andere neu eingeführt. Ein Überblick:

Hilfe-App Erfunden haben sie sie nicht — aber nach Düsseldorf geholt. 2013 hatte der Solinger Jugendrat die Idee für die App „Between the Lines“ — Anfang 2017 wurde sie veröffentlicht. Darin finden Jugendliche in ihrer Stadt Hilfe für alle Lebenslagen. Da kann es um Probleme mit den Eltern gehen, Gewalt oder auch einfach darum, was man machen kann, wenn einem langweilig ist und man nicht weiß, was gerade so los ist. Der Düsseldorfer Jugendrat hat die App mit Hilfe Solingen für die Landeshauptstadt angepasst. Aber damit ist es für sie noch nicht getan. „Wir haben gemerkt, wie wichtig und gut so ein niedrigschwelliges Angebot für viele ist“, sagt Janne Ratschinski. Daher wolle man diese Arbeit noch vertiefen und zum Beispiel auch mehr im Bereich psychische Probleme anbieten.

Kulturclub Was, wenn man gerne mehr ins Theater gehen würde, die Preise einem aber zu hoch sind, man nicht so recht weiß wohin und man sowieso unsicher ist, ob man eine Begleitung findet? Dafür hat der Jugendrat den institutionsübergreifenden Kulturclub „Mit Herzblut“ gegründet. Dort gibt es ein Programm, für das konkrete Vorstellungen in Schauspielhaus, Tanzhaus, Zakk und Co vorgeschlagen werden — speziell ausgehandelte Preise inklusive. Außerdem können sich kulturinteressierte Jugendliche vernetzen und Gleichaltrige finden, die ähnliche Interessen haben. Zusätzlich ist nun noch ein Clubkarte geplant, mit der die Mitglieder beim Vorzeigen Vorteile bekommen — zwei Eintrittskarten für eine oder ein geschenktes Programmheft zum Beispiel.

Sponsorenwandern Auch für wohltätige Zwecke will sich der Jugendrat einsetzen. Dazu veranstalten die Mitglieder vom 22. bis 24. Juni einen Spendenlauf. Für drei Tage geht es in die Eifel. Sponsoren — egal ob Unternehmen oder Privatpersonen — sollen pro Kilometer spenden. Die Einnahmen gehen an Hilfsprojekte in Afrika: „Lebenszeichen Afrika“ aus Düsseldorf, der eine Krankenschwesternschule in Uganda ausbauen möchte, und „Viva con Aqua“, eine Organisation, die sich für die Trinkwasserversorgung in Äthiopien einsetzt. Mögliche Unterstützer finden ein Spendenformular unter: www.wanderntutgutes.de

Kultur in der Schule „Im Lehrplan vieler Schulen kommt die Kultur zu kurz“, sagt Marvin Wittiber. Das soll sich ändern. Wie genau, das ist noch nicht ganz durchgeplant. Die Idee ist aber, in Zusammenarbeit mit Kultureinrichtungen einzelne Schüler, die Lust und Interesse haben, zu trainieren, so dass sie selbst ein Kulturangebot an ihre Schule bringen können. Theatergruppe von Zehntklässlern für Fünftklässler zum Beispiel.

Politisches Interesse schärfen Ein wichtiges Ziel des Jugendrates ist es auch, Jugendliche mehr für Politik zu begeistern. Das fängt beim eigenen Gremium an. Die Wahlbeteiligung bei der Jugendratswahl lag 2016 bei nur 33,4 Prozent. Die Mitglieder hoffen, dass das mehr wird. „Wenn man einfach in jeder Schule wählen könnte, würde das schon helfen“, sagt Janne Ratschinski. Zusätzlich wollen sie aber auch für andere Wahlen mobil machen - zum Beispiel für die Europawahl 2019. An Aktionen, um junge Leute zur Urne zu bewegen, werde gearbeitet - Konkretes gibt es noch nicht. Bei der Bundestagswahl 2017 zum Beispiel haben die Jugendräte aber ein 40-minütiges Video gedreht, in dem Parteichefs interviewt und allerlei Fragen geklärt wurden.

Kinderrechtskalender Der Jugendrat ist nicht nur für Jugendliche, sondern setzt sich auch für die jüngeren ein. 2019 wird das 30-jährige Jubiläum der Kinderrechte gefeiert - und daran will sich der Jugendrat beteiligen. Dazu soll es wieder einen Kinderrechtskalender geben. Bedruckt ist der mit Bildern zu verschiedenen Rechten, die Kinder selbst gemalt haben. Dazu eine Info zu Hilfseinrichtungen, die genau dieses Kinderrecht zum Thema haben. „Damit auch ein Mehrwert entsteht“, sagt Lukas Mielczarek, Vorsitzender des Jugendrats. Der Kalender soll kostenlos verteilt werden.

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