Böhm fehlen vier Hundertstel zur EM-Norm
400-Meter-Hürden-Sprinterin des ART hat in Rhede mit dem Wind zu kämpfen.
Djamila Böhm sah nicht glücklich aus, als sie kurz nach ihrem Rennen mit Trainer Sven Timmermann beisammenstand. „Und was machen wir jetzt?“, fragte die 400-Meter-Hürden-Sprinterin in Diensten des ART Düsseldorf, nachdem sie die geforderte Norm für die Leichtathletik-Europameisterschaft im August in Berlin um die Winzigkeit von vier Hundertstel Sekunden verpasst hatte.
Doch Trainer Timmermann hatte auch keine rechte Idee: „Einen Plan B gibt es nicht, ich dachte, die EM-Norm erledigen wir heute hier,“ sagte er, während Böhm zustimmend nickte. Doch so kam es nicht. Zum zweiten Mal binnen einer Woche war die 23-Jährige vom Wetter ausgebremst worden. Erst war sie deswegen zu spät in ihrem Hotel im schweizerischen Genf angekommen und hatte keine optimale Vorbereitung auf ihr Rennen am nächsten Tag. Nun, beim internationalen Meeting in Rhede, machten ihr die drehenden Winde zu schaffen.
Ganz neu war die Situation am Niederrhein für sie nicht. Böhm hat in dieser Saison noch kein Rennen bei Windstille erlebt. Als es auf die letzten beiden Hürden mit lauter Anfeuerung von der Tribünen zuging, drückte der Gegenwind sie von den Hürden weg. Und der bedauernde Aufschrei der Zuschauer, als 56,54 Sekunden auf dem Display im Ziel aufleuchteten, war kennzeichnend. Man litt in Rhede mit Djamila Böhm.