Schade, aber logisch

Dass engagierte Christen wütend werden, wenn ihre Kirche ihnen den Bezugsort dicht macht — verständlich. Ausgerechnet die, die wirklich mittun in der Gemeinde, haben zu leiden, während die Mehrheit der passiven „Karteileichen“ nur mit den Achseln zuckt.

Und: Das Schlimmste, was Kirche passieren kann, ist, dass sich niemand mehr aufregt, wenn ein Gotteshaus verschwindet.

Auch verständlicher Protest muss freilich die Kirche im Dorf lassen. In der evangelischen Kirche im Rheinland herrscht nicht nur Demokratie, sondern Basisdemokratie. Der Gemeinde vor Ort schreibt niemand etwas vor, kein Präses und keine Superintendentin — welch himmelweiter Unterschied zu den Katholiken, bei denen alles, was auch Düsseldorf strukturell betrifft, vom Erzbischof in Köln diktiert wird.

Und dass beide Kirchen angesichts der stetig sinkenden Gläubigenzahl nicht jedes Angebot, schon gar nicht aber jedes Gebäude erhalten können, liegt auf der Hand. Das muss gerade auch nach innen immer wieder gesagt und geduldig erklärt werden.

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