Missbrauchskandal Kardinal Marx: "Bleibende Verpflichtung" gegenüber den Betroffenen

Vallendar · Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat angesichts des Missbrauchskandals in der katholischen Kirche einen Neuaufbruch der Kirche gefordert.

Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising.

Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising.

Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Rolf Vennenbernd

Er sei "tief bedrückt, erschüttert und beschämt" von der Realität sexuellen Missbrauchs Minderjähriger, sagte Marx am Sonntag bei einem Gottesdienst bei der Schönstatt-Bewegung in Vallendar bei Koblenz. Die Kirche spüre, dass die "tiefe Wunde des Missbrauchs" nicht verheile.

Marx äußerte sich vor dem Hintergrund der vorab bekannt gewordenen Inhalte der von der Kirche in Auftrag gegebenen Studie zur Aufarbeitung des Missbrauchskandals. Der Kardinal sagte, an der Seite der Betroffenen zu stehen sei "bleibende Verpflichtung" der Kirche. "In den Betroffenen schaut Gott uns an, er leidet wie die Opfer unter dem, was Priester - Männer, die Gott folgen wollten - Minderjährigen angetan haben", sagte der Münchner Kardinal. "Deshalb braucht es einen neuen Aufbruch in dieser Kirche, gegenüber den Betroffenen und Gott."

Die Studie trage dazu bei, den Blick zu schärfen, so Marx. Auf ihrer Herbstvollversammlung in Fulda wollen die deutschen Bischöfe am 25. September die Ergebnisse beraten. Nach der Studie machten sich mindestens 1670 Priester nach Ende des Zweiten Weltkriegs des sexuellen Missbrauchs schuldig. Außerdem ergab sie, dass Bistümer zur Vertuschung von Vorwürfen Akten vernichteten.

(AFP)
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