Basketball: Magics - Deister verlässt Düsseldorf

Der sieglose Zweitligist trennt sich vom US-Amerikaner. Angeblich aus familiären Gründen.

<strong>Düsseldorf. Jesse Deister kann nichts mehr erklären, Jesse Deister ist wieder weg. Den Grund für die Trennung von Zweitligist Magics nach nur 28 Tagen habe der Basketballer selbst geliefert, so die offizielle Version. Angeblich habe er sich unwohl gefühlt mit seiner familiären Situation. Deisters Ehefrau ist schwanger und wohnte seit der Verpflichtung des 28-Jährigen am 20. September im Hotel - Tür an Tür mit weiteren Akteuren des Tabellenletzten. "Für meine Frau war diese räumliche Beengtheit schwieriger zu verkraften, als wir uns das vorgestellt haben", wird Deister von den Verantwortlichen der Magics zitiert. Am vergangenen Montag habe er das Gespräch gesucht, heißt es. Mittlerweile ist Deister nicht mehr da. Die von Shepherd und von Magics-Gesellschafter Klaus Wischnitzki noch bis vor einer Woche getätigte Aussage, es solle keine kurzfristigen personellen Wechsel geben, löste sich damit auf wie eine Brausetablette im Rhein. Der Zeitpunkt und der Ablauf der Trennung von Deister lässt die Vermutung zu, dass sie aus anderen als den angegeben Gründen geschah. Zumal es sicher nicht schwer gewesen wäre, kurzfristig eine kleine Wohnung zu organisieren. Der US-Amerikaner hatte bisher in vier Meisterschaftsspielen nicht die erhoffte Leistung gebracht und nur 10,8 Punkte im Schnitt erzielt. Gegen Bayreuth am vergangenen Samstag war er weniger als die Hälfte der Spielzeit (40 Minuten) auf dem Feld. Gut möglich, dass die angeblichen familiären Gründe die Trennung beschönigen sollen. Immerhin hatten die Magics das hässliche Bild der vergangenen Saison durch zahlreiche, sportlich bedingte Personalwechsel nicht wieder bieten wollen.

Nick Stapleton soll als neuer Aufbauspieler die Lücke schließen

Für die geplante Trennung aus sportlichen Gründen spricht die spontane Verpflichtung eines neuen Spielers, der zwar die finanzielle Position Deisters im Etat einnimmt, aber auf einer völlig anderen Position spielt. Denn als wenn es die Basketballer auf dem Wochenmarkt gibt, präsentierten die Magics gestern Aufbauspieler Nick Stapleton. Deister ist Flügelspieler, und das Signal ist vor allem für Gregory Burks klar. Der bisherige Spielmacher muss in die zweite Reihe zurück. "Er hat diese Rolle nicht so ausfüllen können, wie ich mir das vorgestellt habe", so Shepherd, der nun auf die Freigabe für Stapleton schon zum Auswärtsspiel morgen Abend beim BV Chemnitz 99 hofft. Der 27-jährige US-Amerikaner gilt als exzellenter Passer, Schütze und Anführer auf dem Platz. Etwa diese Beschreibung hatten die Magics Jesse Deister bei dessen Verpflichtung zugeschrieben. Doch der kann jetzt nichts mehr dazu sagen. Denn Deister ist schon wieder weg. Morgen Auswärtsspiel in Chemnitz

Vorbereitung Die Zweitliga-Basketballer der Magics fahren bereits am Freitag nach Chemnitz und übernachten dort im Hotel. Laut der angehenden neuen Geschäftsführerin Vera Seefeld sei das Geld für dieses unübliche Vorgehen im Etat vorhanden: "Sonst würden wir es nicht machen." Trainer Robert Shepherd will die Zeit nutzen, "um einige Zeit aktiv zusammen zu verbringen, statt im Bus zu schlafen".

Stimmung Die vier Niederlagen zum Saisonstart der 2. Bundesliga seien sehr hart gewesen, so Magics-Spieler Sean Mallon, "keiner von uns ist hier rübergekommen, um Spiele zu verlieren". Auf die Frage, wie denn die Stimmung im Team sei, zögert der 2,06-m-Basketballer kurz. "Es ist nie einfach, wenn man verliert." Trotzdem ist er optimistisch, dass es in Chemnitz zum ersten Sieg reicht: "Zuletzt waren wir nah dran."

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