Ihren Abschied von der Kölner Lindenstraße nimmt sie bei einer Vernissage am 29. Oktober. Dabei präsentiert sie ein Foto-Triptychon des Düsseldorfers Thomas Ruff mit Zeichnungen des verstorbenen Morton Bartlett. Ende des Jahres ist dann Schluss in der Dom-Stadt.

Durch die gemeinsamen Galerien-Schau der Kölner und Düsseldorfer Kunsthändler sei sie viel in Düsseldorf gewesen und habe Vergleiche angestellt: "Köln hat es systematisch versäumt, sich um die Kunstszene zu bemühen. Der Weggang von Galerien, Künstlern und Kuratoren erreicht traurige Höhepunkte. In Düsseldorf habe ich die gute Stimmung, die vielen interessanten Kollegen auf Augenhöhe und die positive Entwicklung der Düsseldorfer Kunstakademie unter Rektor Tony Cragg schätzen gelernt", sagt sie im WZ-Gespräch.

Die junge Mutter, die mit dem bekannten Maler Christoph Schellberg zusammenlebt und erst vor kurzem eine Tochter zur Welt gebracht hat, nimmt sich etwas Zeit zum Durchstarten. Sie suche kein Ladenlokal, sondern die "Bel Etage einer Altbau-Wohnung" in Flingern oder in der Innenstadt. Galeristen wie Thomas Cosar oder Alexander Sies, mit denen sie befreundet ist, werden ihr sicherlich dabei helfen.

Düsseldorf kennt sie bestens. Hier studierte sie, wurde Meisterschülerin von Jan Dibbets, baute selbst entworfene Möbelskulpturen und hatte ihren Einstand als Künstlerin in der Galerie Konrad Fischer am Hermannplatz. "Fischer’s Frische Fische" hieß ihre Schau, die sie mit ihrer Freundin Daniela Steinfeld organisierte. Beide Frauen entschieden sich dann jedoch, Galeristinnen zu werden.

Die taktisch kluge Frau verlässt Köln jedoch nicht im Streit. Sie werde weiterhin mit Vanessa Müller vom Kunstverein Düsseldorf den gemeinsamen Flyer für die wichtigsten Galerien an der Rheinschiene herausbringen.