Dorothee Achenbach: „Der psychische Druck ist enorm“
Dorothee Achenbach, Frau des angeklagten Kunstberaters, geht es schlecht. Dennoch organisiert sie eine Benefiz-Auktion.
Düsseldorf. Dorothee Achenbach, die Ehefrau des angeklagten Kunstberaters Helge Achenbach, lässt sich gegenwärtig nicht mehr fotografieren. Zu elend sieht sie aus. Nur noch Haut und Knochen. Trotzdem gibt sie ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten nicht auf. Am Montag um 20 Uhr tritt sie in K 21 als Schirmherrin und Motor der Heartwork-Auktion zugunsten Aidskranker auf. Geht das überhaupt? Machen die Künstler mit? Die WZ sprach mit ihr.
Fotostar Thomas Struth habe sofort zugesagt, als der Bittbrief mit ihrer Unterschrift kam. „Toll, dass du weiter machst“, soll er gesagt haben. Für Claus Föttinger war es „selbstverständlich“, eine seiner begehrten Lampen zu spenden. Und Jonathan Meese, der Querkopf der Kunstszene, den man bei den Festspielen in Bayreuth soeben als Regisseur vor die Tür gesetzt hat, gibt das teuerste Bild zur Versteigerung. Das Startgeld ist bei stolzen 13 000 Euro angesetzt.
„Bei Künstlern zählt das Persönliche. Dass Struth und Meese bei der Heartwork-Initiative mitmachen, ist auch ein Zeichen der Solidarität für mich und meine Familie“, sagt Dorothee Achenbach. Stars wie Klauke und Kaluza, Trockel und Uecker gehören dazu.
Von Micha Kuball, Professor in Köln und Künstler in Düsseldorf, kamen die einfühlsamsten Worte. Er wünscht der Dorothee Kraft. Und er bedauert, was mit der Familie passiert. Dazu sagt Dorothee Achenbach: „Es ist Horror. Der psychische Druck auf mich und die Kinder ist enorm. Wir leiden durch die persönlichen Attacken der Gegenseite und durch die Berichterstattung in den Medien. Mir geht es super schlecht. Aber ich muss für die Kinder stark sein und einen Hauch von Normalität wahren.“
Vor der Tür steht keine Staatskarosse mehr, sondern nur noch ein Fahrrad. Das Auto ist längst gepfändet. Wenn die Mutter zweier Kinder Sprudelwasser einkauft, leiht sie sich das Auto der Freundin. „Die Freunde stützen mich. Sie gehen auch mit mir zum Supermarkt. Ohne gute Freunde könnte man die Zeit nicht überstehen“, sagt sie.