Dirk Elbers: Prima. Ich habe am Wahlabend zu Hause noch mit meiner Familie mit einem Glas Champagner angestoßen, war dann um halb drei im Bett und habe sehr gut geschlafen.

Wie haben Sie den Wahlabend denn erlebt?

Elbers: Ich war die ganze Woche über relativ ruhig. Aber als wir am Sonntagabend dann im kleinen Kreis in meinem Rathaus-Büro gesessen und die Auszählung verfolgt haben, war ich doch etwas nervös. Als das Ergebnis klar war, bin ich zur Rheinterrasse gefahren - und da lief alles ab wie ein Film: Die jubelnden Menschenmassen, die vielen Gratulanten - das war ein einmaliges Erlebnis. Und dann rief der Ministerpräsident ausgerechnet an, als ich auf der Bühne stand. Da kann man ja nicht sagen: Ich rufe in zehn Minuten zurück. Also habe ich das Mikrofon beiseite gelegt und erstmal telefoniert.

Können Sie die Glückwünsche noch zählen, die Sie seitdem bekommen haben?

Elbers: Nein, das geht gar nicht. Auf dem Handy kommt eine SMS nach der anderen, es müssen inzwischen mehr als 100 sein. Meine Frau sagt, dass auch zu Hause das Telefon nicht mehr stillsteht.

Über welchen Glückwunsch haben Sie sich am meisten gefreut?

Elbers: Das kann man so nicht sagen. Aber besonders schön fand ich, dass mein Bruder mit seiner Tochter in der Rheinterrasse mit dabei war. Er lebt in Bremen und ist am Freitag gekommen, weil meine 14-jährige Nichte unbedingt mal die Kanzlerin kennen lernen wollte. Das hat auch geklappt, jetzt hat sie sogar ein Autogramm von Frau Merkel.

Es stehen jetzt einige wichtige Personalentscheidungen an. Haben Sie schon eine Vorstellung davon, wer Ihre bisherigen Ämter als Fraktionschef und Bürgermeister übernehmen soll?

Elbers: Was uns bei der CDU auszeichnet, ist die Geschlossenheit von Partei und Fraktion. Ich lege allergrößten Wert darauf, dass das auch so bleibt. Der Garant dafür ist Friedrich Conzen. Ich möchte, dass er Bürgermeister und Fraktions-Chef wird.

Wer wird Leiter des Oberbürgermeister-Büros?

Elbers: Ich gehe davon aus, dass mein heutiger Referent Frank Scholz Büroleiter wird.

Gerüchtehalber soll auch Kai Schumacher, Leiter des Amtes für Kommunikation, im Gespräch für diesen Job gewesen sein...

Elbers: Kai Schumacher wird weiter Amtsleiter bleiben. Das macht er sehr gut, wir haben gerade in den vorigen Wochen hervorragend zusammengearbeitet.

Und was wird aus der bisherigen Büro-Leiterin Christina Begale?

Elbers: Frau Begale ist eine Verwaltungsmitarbeiterin und wird sicher einen angemessenen Job bekommen, dafür werde ich mich auch einsetzen. Aber nicht in meinem Büro.

Welche politischen Themen stehen aus Ihrer Sicht jetzt vorrangig auf der Agenda?

Elbers: Vor allem der Kö-Bogen. Wir müssen die Ausschreibung des ersten Bauabschnitts auswerten, gleichzeitig wird die Ausschreibung für den zweiten Abschnitt vorbereitet. Das zu stemmen, ist ein Kraftakt. Das zweite Thema ist Wohnen im Hafen...

...da sagt die Bezirksregierung, Wohnen sei dort nicht möglich - die Stadt klagt dagegen. Liegt das Projekt jetzt auf der langen Bank?

Elbers: Der Klageweg wird dauern, das ist richtig, da muss man mit anderthalb Jahren rechnen. Aber zwischen Klagen und Aufgeben gibt es ja noch Möglichkeiten...