Düsseldorf-Flingern Givebox Flingern steht auf dem Prüfstand

Bei einem offenen Dialog diskutierten Gegner und Befürworter über den Schrank.

Düsseldorf-Flingern: Givebox Flingern steht auf dem Prüfstand
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Seit 2011 gibt es die Givebox am Hermannplatz in Flingern. Und bis vor etwa einem halben Jahr lief dort alles rund. „Die Box erfreute sich großer Beliebtheit“, sagt Helga Schubert, die in der Nähe des Schrankes wohnt, dort regelmäßig Sachen ablegt und an nahezu jedem Tag nach dem Rechten sieht. Doch zumindest bei einigen Anwohnern ist die Box nicht mehr ganz so beliebt wie sie es einst war. Für manche ist sie gar zu einem echten Ärgernis geworden.

Das liegt erst einmal nicht an dem Schrank selber, sondern vielmehr an dem, was neben ihm abgeladen wird. Haufenweise Unrat sammelte sich mit der Zeit neben dem Schrank an. Sperrmüll, der neben dem Tauschschrank entsorgt wurde. In den vergangenen Wochen wurde der Schrank selber sogar als Toilette missbraucht, in ihm fanden Anwohner abgelaufene Medikamente, Alkohol und Messer. „Der Schrank wird vollkommen missbraucht, uns reicht es“, sagt Anwohnerin Anne Meixner.

Um über die Probleme am Hermannplatz zu sprechen, hatte Eva Lamberty am Sonntagnachmittag zu einem offenen Dialog an der Givebox eingeladen. Sie ist diejenige, die den Schrank 2011 mit einigen Mitstreiterinnen aufgestellt hat.

Den verärgerten Anwohnern stehen diejenigen gegenüber, die den Schrank möglichst erhalten möchten. „Das ist ein wundervolles Angebot, ich habe an der Givebox schon so viele nette Menschen kennengelernt“, sagt Nicole Kaluza, die den Schrank regelmäßig aufsucht. Auch sie sieht die Probleme, ist jedoch der Meinung, dass die mit genügend Hilfe gestemmt werden können. „Ich bin gerne bereit, in meiner Freizeit nach der Box zu schauen und aufzuräumen“, bot Kaluza an. Und war damit nicht alleine.

Denn auch wenn viele der Anwohner sich über den Schrank ärgern — die meisten wollen, dass er bleibt. „Eigentlich ist die Stimmung positiv“, fasst Eva Lamberty das Ergebnis des Meinungsaustausches zusammen. Aufgeben wolle man noch nicht. Zusammen mit Daniela Zakel, die schon an anderen Giveboxen im Stadtgebiet mitgewirkt hat, möchte sie in den nächsten Wochen aktiver um Unterstützer werben. Wichtig sei es, dass sich genügend Menschen finden, die bereit sind, den Müll abzutransportieren, in der Box regelmäßig auszumisten und aufzuräumen.

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