Gaststätte Fuchsjagd: Klage gegen den Lärm

Die Anlieger sind empört über die Konzession für das neue Lokal. Politik lobt den Betrieb.

Düsseldorf. Im März 2012 haben Anlieger aus der Nachbarschaft der neuen Gaststätte „Fuchsjagd“ zwischen Gerricusplatz und Altem Markt Klage gegen die Genehmigung des Betriebs erhoben.

Das Verfahren läuft. Der Richter hat eine Begehung der Örtlichkeit angeordnet, die aber noch nicht stattgefunden hat. Es geht um die Anzahl der Sitzplätze drinnen und draußen, die Parkplätze, den Lärm etc. Wie die WZ berichtete, herrschte jetzt zur Eröffnung am Freitag eine tolle Stimmung auf dem bislang ruhigen Alten Markt. Wo Fröhlichkeit ist, ist auch der Lärmpegel groß.

Wichtigster Teil der Beanstandungen ist die Tatsache, dass es sich hier um ein allgemeines Wohngebiet handelt. Die damit verbundenen Voraussetzungen könne der Wirt Thomas Papagrigoriou, so die Anliegerin Claudia Lützeler, nicht einhalten. Schon zur provisorischen Eröffnungsparty im Karneval sei das Ordnungsamt eingeschritten und habe die Musik abgedreht.

Die drei klagenden Parteien, allesamt unmittelbare Nachbarn, werfen der Stadt vor, dass sie in ihrer Baugenehmigung keine Rücksicht auf dieses allgemeine Wohngebiet nehme. In so einem Gebiet gehe es lediglich um eine „gebietsinterne Versorgung“.

Das heißt, das neue Lokal dürfe nur für die Nachbarschaft da sein. Die Eröffnungsparty aber beweise, dass die Besucher aus ganz Gerresheim und aus der weiteren Umgebung kommen.

Anliegerin Sonja Kaiser erklärt, wie sie 20 Minuten mit ihrem Auto herumfahren müsse, weil die Gäste alle Parkplätze blockieren. Sie könne noch nicht einmal auf ihrer eigenen Terrasse sitzen, so laut sei es selbst an einem normalen Wochentag.

Besonders wurmt sie Folgendes: „Tische und Bänke werden über den halben Platz verteilt, der doch eigentlich für alle Bürger da sein sollte. Die gestifteten oder von Steuergeldern bezahlten Parkbänke stehen kaum noch der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Es ist, als seien sie der Gastronomie zugeschlagen. Wir werden einfach über den Tisch gezogen. Hier geht es um Politik und Geld, aber nicht um die Anlieger. Diese Außengastronomie ist unerhört. Es kann doch nicht ein Wirt einfach machen, was er will.“

Die Anlieger lehnen es auch ab, dass das Lokal Veranstaltungen von Vereinen abhalten darf, die aus dem Stadtbezirk kommen. Im Innern sei allzu viel und ohne Rücksicht auf Anlieger verändert worden. Die Stadt wolle ihr die Konzession auf Anfrage jetzt noch zuschicken.

Ganz anders äußert sich Verwaltungsstellenleiterin Claudia von Rappard im Gerresheimer Rathaus: „Wir kennen keine Beschwerden von Anliegern. Und die Boule-Spieler sind zufrieden. Sie haben sich mit dem Wirt getroffen und Einvernehmen hergestellt. Boule-Spiel ist auf der hinteren Hälfte des Platzes weiterhin möglich.“

Bezirksvorsteher Hanno Bremer bleibt bei seiner Meinung: „Ich bin glücklich, dass in den Quadenhof neues Leben gekommen ist. Das steigert auch den Umsatz bei den übrigen Lokalen. Die Gaststätte Fuchsjagd ist eine große Bereicherung für Gerresheim.“

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