Oberbilk Altenzentrum teilt sich die Mensa mit Gymnasium

Düsseldorf · Oberbilk Die Schulmensa des Wim-Wenders-Gymnasiums wird renoviert. Bis sie fertig ist, essen die Schüler im St. Josef Altenzentrum. Die Schule hofft, dass daraus mehr Kooperationen entstehen.

 Die Schüler können sich an fünf Tagen in der Woche ihr Mittagessen aus drei verschiedenen Menüs auswählen.

Die Schüler können sich an fünf Tagen in der Woche ihr Mittagessen aus drei verschiedenen Menüs auswählen.

Foto: Joachim Hennig

„Wir wollen das viel Leben in unser Haus kommt“, sagt Caritasdirektor Henric Peeters über die neue Kooperation zwischen dem Wim-Wenders-Gymnasium und dem Caritas-Altenzentrum St. Josef in Oberbilk. Und davon ist auszugehen, denn ab sofort werden bis zu 120 Kinder an fünf Tagen in der Woche im Altenzentrum mit den Senioren zu Mittag essen. Vor drei Jahren wurde das Gymnasium direkt gegenüber des Seniorenheims eröffnet. Nun wird aus guter Nachbarschaft eine offizielle Kooperation. „Die Herrschaften achten seit dem ersten Tag auf unsere Kinder“, erzählt Antonietta Zeoli, Schulleiterin am Gymnasium. Wenn es nach ihr geht, sollen die Begegnungen zwischen Jung und Alt über das gemeinsame Essen hinausgehen. Erste gemeinsame Projekte sollen schon in diesem Schuljahr umgesetzt werden. Schülerin Anna-Lena aus der siebten Klasse kann sich zum Beispiel eine Zusammenarbeit mit dem Schulchor vorstellen.

Die Idee für die Kooperation wurde aus einer Not heraus geboren. Die geplante Mensa der Schule ist noch im Bau und wird voraussichtlich erst Anfang 2023 fertiggestellt. „Unser stellvertretender Schulleiter Hannes Stork und ich sind dann einfach über die Straße und haben beim Altenzentrum gefragt. Der Heimleiter war direkt begeistert von der Idee“, erzählt Zeoli. Bis es dann soweit war und die ersten Schüler im Altenzentrum essen konnten, vergingen zwei Jahre. Die Küche im Altenzentrum musste zunächst saniert werden. In den vergangenen Jahren haben die Kinder zunächst im Restaurant „Emmafisch“ ihr Mittagessen bekommen. Das hatte den Nachteil, dass die Kinder einen langen Weg zum Restaurant hatten. „Wir mussten auch immer in einer geschlossenen Gruppe zum Essen gehen. Jetzt können wir einfach schnell über die Straße und wieder zurück“, erzählt Julian aus der sechsten Klasse. Durch die räumliche Nähe haben die Kinder auch mehr Zeit in der Pause. Ein weiterer Vorteil: Die Köche sprechen mit dem Schülerrat die Speisekarte ab.

Bisher ist die Kooperation in Düsseldorf einzigartig. Es gibt Zusammenarbeiten zwischen Jugendfreizeiteinrichtungen und Schulen, aber noch nicht mit einem Altenzentrum.

 Bis der Schulmensa-Neubau fertig ist, teilen sich die Senioren mit den Kindern die Tische.

Bis der Schulmensa-Neubau fertig ist, teilen sich die Senioren mit den Kindern die Tische.

Foto: Joachim Hennig

Caritasdirektor Peeters ist die Wirkung des Projektes besonders wichtig: „Unser Kerngeschäft ist ja nicht die Kantine, sondern die Sorge um ältere Menschen.“ Die Begegnung von Jung und Alt könne eine Bereicherung für beide Seiten sein. Wichtig ist ihm auch: alles geschieht freiwillig. Wenn die Senioren keine Lust auf den Trubel haben, können sie auch in anderen Räumen essen.

Sobald die Mensa fertig ist, wird die Kooperation in dieser Form auslaufen. Schulleiterin Zeoli ist optimistisch, dass daraus mehr entsteht und die Senioren dann vielleicht die Schüler auf der anderen Straßenseite besuchen.

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