Bauprojekt in Düsseldorf Bauprojekt in Lichtenbroich: Grundstein für Euref-Campus gelegt

Düsseldorf · Der erste Bauabschnitt des Innovationscampus am Flughafen soll 2024 fertig sein, die Arbeiten kommen aktuell gut voran.

 Für den Nachhaltigkeits- und Innovationscampus stehen die Schwerpunkte Energie und Klimaschutztechnik im Mittelpunkt.

Für den Nachhaltigkeits- und Innovationscampus stehen die Schwerpunkte Energie und Klimaschutztechnik im Mittelpunkt.

Foto: EUREF-Campus Düsseldorf, © EUREF AG).

. Eines der am meisten beachteten Bauprojekte der Stadt nimmt Form an: Am Euref-Campus in Lichtenbroich ist am Donnerstag feierlich der Grundstein gelegt worden. 2024 soll der erste Abschnitt des Neubaus fertiggestellt sein, der Nachhaltigkeitals oberste Maxime präsentiert und vor allem Unternehmen rund um den Bereich Elektromobilität ansiedeln will. „Wir werden kein Gas, kein Öl, keine Kohle brauchen, und wir emittieren kein CO2“, sagte Euref-Vorstandschef Reinhard Müller vor den mehr als 200 geladenen Gästen der Veranstaltung. Der Campus zeige, dass die Energiewende „machbar, möglich und bezahlbar“ sei.

Das Bauprojekt in unmittelbarer Nachbarschaft des Flughafen-Fernbahnhofs soll die höchsten Energiestandards erfüllen und wird als ein Zukunftsprojekt der Energiewende beworben. Vermietet werden dort mehr als 80 000 Quadratmeter Flächen an Start-ups, Firmen, Verbände und wissenschaftliche Einrichtungen, die sich mit der Energiewende befassen. Hauptmieter ist das bisher noch in Ratingen ansässige Unternehmen Schneider Electric, Mietverträge unterschrieben haben auch bereits die Spie Deutschland & Zentraleuropa GmbH sowie die Landesgesellschaft für Energie und Klimaschutz. Insgesamt seien rund 50 Prozent der Flächen bereits vermietet, teilte Euref mit.

Zu den Besonderheiten des Campus gehört die Einbindung des benachbarten Baggersees in die Klimatisierung: Im Sommer soll das Wasser genutzt werden, um die Räume zu kühlen, im Winter wird es mit Hilfe einer Wärmepumpe zum Heizen genutzt. Ins Glasdach des Gebäudes eingesetzte Solarmodule liefern Strom; zudem werden Bioreaktoren mit Algen am Gebäude Kohlendioxid binden und Sauerstoff und Wärme produzieren. Hingucker wird die sogenannte Jauch-Kuppel sein, die früher ihren Platz auf dem Berliner Euref-Campus hatte.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) wies in seiner Festrede auf die große Bedeutung der Energiewende hin. Der gerade zu Ende gegangene Sommer mit dem Niedrigwasser im Rhein habe noch einmal deutlich gemacht, dass der Schutz des Klimas die „größte Herausforderung unserer Generation“ sei. Nun gehe es auch darum zu zeigen, dass Klimaschutz und Wohlstand durch Innovation miteinander vereinbar seien. „Dann werden es andere auch nachmachen.“

Den neuen Campus lobte Wüst als hochmodern und verkehrsgünstig: Er liegt nicht nur direkt am Fernbahnhof (und damit auch am Flughafen), sondern ist auch gut an die A44 angebunden und soll später auch über einen geplanten Radschnellweg erreichbar sein. Über den Zeitplan ist allerdings noch nichts bekannt.

Oberbürgermeister Stephan Keller sagte, dass auch die Stadt Düsseldorf Verantwortung im Bereich Klimaschutz trage: „Wir entwickeln smarte Lösungen im Bereich Verkehr und passen die Stadt an Klimaveränderungen an.“ Auf den neuen Campus sei man gespannt – dieser werde auch für andere Akteure eine Anregung sein, sich diesem Zukunftsthema zu widmen.

Dass der Euref-Campus inzwischen als Projekt breit in der Düsseldorfer Stadtgesellschaft verankert ist, zeigte die lange Gästeliste des Empfangs, auf der unter anderem Bürgermeisterin Clara Gerlach (Grüne), Handwerkskammer-Präsident Andreas Ehlert, Klüh-Geschäftsführer Christian Frank oder auch die neuen Flughafen-Gechäftsführer Lars Redeligx und Pradeep Pinakatt standen, die sich das Projekt des neuen Nachbarn aus der Nähe ansahen. Auch Promi-Köchin Cornelia Poletto war vor Ort: Sie und ihr Team sorgten nicht nur für das Catering vor Ort, sondern werden auch die Gastronomie auf dem neuen Campus betreiben.

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