Gericht Der Gerichtsdirektor und sein privater Parkplatz-Zoff

Düsseldorf · Richter haben die gleichen Rechte wie jeder andere. Das gilt auch für Amtsgerichts-Direktoren. Und deshalb wehrte sich ein Gerichtschef, der in Düsseldorf wohnt, gegen Knöllchen vor seiner Haustür.

 Symbolbild.

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Foto: dpa-tmn/Christin Klose

Dabei machte ihm der Düsseldorfer Kollege klar: „Sie wissen schon, dass sie dort auf der Straße stehen.“

Aber es ging dem Juristen offenbar ums Prinzip. Denn die 20 Euro, die seine Freundin zahlen sollte, sind für ihn wohl eher Peanuts.

Trotzdem trat er für seine Freundin vor Gericht auf und erklärte dort seinen Standpunkt: In einer Parkbucht vor seiner Haustür hat die Stadt zwei Abfallcontainer aufgestellt. Und wenn auf die Schnelle kein Parkplatz zu finden war, hatte der Gerichtsdirektor auch schon selbst mit seinem Wagen davor geparkt - und ein Knöllchen kassiert. Vor Gericht sagt er: „Das war ausgestellt für Parken in zweiter Reihe. Ich habe dem Ordnungsamt gegenüber klargestellt, dass dies kein Parken in zweiter Reihe ist.“ Am Ende wurde das Verfahren vom Ordnungsamt eingestellt.

Und weil der Fall der Freundin ähnlich gelagert ist, dachte er mit einem Einspruch auch hier Erfolg zu haben. Obwohl ihm der Düsseldorfer Amtsrichter klar machte: „Sie wissen selbst, dass dann auch mal anders entschieden werden kann.“ Dann stellte der Juristenchef fest, dass im Bußgeldbescheid die falsche Adresse genannt wurde.

Dazu kam dann ein Zeuge der Awista. Der Kranfahrer sollte wie immer zweimal pro Woche die Container leeren. „Die waren voll. Aber ich kam nicht dran, weil dort ein Wagen stand.“ Deshalb habe er die Situation fotografiert. Es war genau vor der Haustüre des Direktors. Allerdings war im Bußgeldbescheid tatsächlich eine falsche Hausnummer angegeben, weil es in der Straße zwei Containerstandorte gibt.

Deshalb hatte der Juristenchef wieder Erfolg: Das Verfahren wurde eingestellt. Dabei ist sein Kollege aus Düsseldorf aber auch sicher: So, wie der Wagen auf dem Foto geparkt ist, steht er verkehrswidrig auf der Straße. Und er sagte zum Direktor: „Ich finde das nicht sehr sozial.“

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