Digitalisierung : Schüler machen sich stark gegen Hass-Kommentare im Internet
Düsseldorf Am Safer Internet Day drehte sich alles um das Thema Hass im Netz. An der Werner-von-Siemens-Realschule gaben auch Promis den Schülern Ratschläge.
Etwa jeder zweiten, der sich im Internet bewegt, ist dort schon einmal auf Hasskommentare gestoßen. Bei den 14- bis 24-Jährigen sind es sogar 85 Prozent. Das zeigt eine neue Forsa-Umfrage, die zum Safer Internet Day veröffentlicht wurde. Wie man damit umgeht, wenn man selbst Opfer von solchen Kommentaren wird, darum ging es beim Aktionstag an der Werner-von-Siemens-Realschule.
Linda und Anisa sind Medienscouts. Das heißt, dass die beiden 13-Jährigen ihre Mitschüler in Medienfragen beraten und ihnen bei Problemen weiterhelfen. Dazu befähigt sie eine Ausbildung, die sie bei der Landesmedienanstalt gemacht haben. „Wir haben dort zum Beispiel verschiedene Apps durchgesprochen und gelernt, welche Gefahren dahinter stecken können“, sagt Anisa. Manches habe sie erstaunt. Dass sich auf bestimmten Video-Apps auch Pädophile bewegen können und man lieber nicht zu viel von sich preisgibt zum Beispiel. Ein paar Apps habe sie danach auch vom Smartphone gelöscht.
„Außerdem ging es darum, wie man sich im Netz gut schützen kann“, ergänzt Linda. Sie sei vorher schon vorsichtig gewesen, habe sich eher zurückgehalten, was Persönliches in den sozialen Netzwerken angeht. Trotzdem habe auch sie mitbekommen, dass viele, die dort in der Öffentlichkeit stehen, oft angegriffen werden, etwa wegen ihres Äußeren beleidigt werden. Doch auch in ihrem Umfeld sei das schon passiert. „Ein Mädchen aus unserer Klasse wurde im Internet beleidigt“, sagt Anisa. Als Medienscout sei es die Aufgabe der beiden Mädchen und ihrer Kollegen, zu helfen - bevor so etwas passiert, aber auch, wenn es schon passiert ist. Bei dem Mädchen in ihrer Klasse hätten sie sich an ihre Seite gestellt, gezeigt, dass solche fiesen Kommentare nicht in Ordnung gehen.