Den Grillsündern auf der Spur

Bei den sommerlichen Temperaturen zieht es die Menschen zum Grillen an den Rhein. Die Stadt kontrolliert, damit es sauber bleibt.

Düsseldorf. Endlich Wochenende und dazu auch noch hochsommerliches Wetter: Die Menschen zieht es am Samstag ins Freie - und viele haben der Deutschen liebstes Sommerutensil im Gepäck, einen Grill. Ihr Ziel: das Rheinufer an der Bremer Straße zwischen Hafen und Rheinturm. Denn dort gibt es Sandstrand und ausreichend Bäume, die Schatten spenden. Zwischendurch kann man sich im Rhein ein bisschen abkühlen, der perfekte Nachmittag kann beginnen.

Doch nicht alle können ihre Freizeit genießen: Der Ordnungs- und Servicedienst (OSD) hat gerade an solchen Tagen alle Hände voll zu tun. Um 19.15 Uhr beginnt die erste Kontrollstreife am Strand, um "Grillsünder" aufzuspüren. Da der Strand im Landschaftsschutzgebiet liegt, wird das Grillen nur geduldet und unterliegt strengen Auflagen. Und die kennen viele überhaupt nicht.

Prompt machen Jan Peterßen und Karla Lupp vom OSD die erste Ordnungswidrigkeit aus: Zwei Pärchen haben ihren Grill zu nah an einen Baum gestellt. Das ist wegen des Funkenflugs verboten. Peterßen und Lupp belehren die Griller, weisen auch darauf hin, dass der Müll entsorgt werden muss: "Der Abfall ist ein großes Problem", sagt Peterßen. "Essensreste ziehen die Ratten an, und Scherben sind gefährlich, hier laufen viele barfuß." Die Griller reagieren gelassen und versprechen, alles aufzuräumen.

Nur wenige Meter weiter: Eine Feuerstelle auf dem Sandstrand, nur durch ein paar Steine abgegrenzt. Luis (10) hat das Feuer gemacht, löscht es nach Aufforderung aber sofort mit Sand - Fall erledigt, es geht weiter.

Unzählige Gruppen und Paare liegen am Strand, viele grillen. Die Belehrungen des OSD sind immer gleich: "Bitte entsorgen Sie Ihren Müll, bitte grillen Sie ordnungsgemäß." Manchmal werden auch die Personalien aufgenommen. "Das machen wir bei großen Gruppen, die viel Abfall produzieren", erklärt Lupp. Später wird die Stelle kontrolliert, bei starker Vermüllung hat der OSD dann eine Handhabe. "Aber vor allem wirkt die Aufnahme der Personalien prophylaktisch", so Lupp. "Die Leute räumen dann meist wirklich auf, und das wollen wir erreichen."

Nächste Station: Eine Gruppe Erwachsener mit mehreren Kindern, die ihre Grillkohle direkt in den Sand gelegt hat. Auch hier wird auf die Belehrung mit Gelassenheit reagiert. "Die beiden vom OSD waren freundlich und haben die Lage sachlich erklärt", sagt DanaM.(41). Doch dann müssen Lupp und Peterßen zu einer Gruppe junger Männer, die nicht so einsichtig ist. Erst nach einigem Druck rückt einer die Personalien heraus, ein anderer beschimpft die OSDler. "Das kommt leider öfter vor, für solche Leute sind wir eben die Spielverderber", sagt Lupp. Doch alles in allem verläuft die Strandpatrouille ohne große Komplikationen.

20.20 Uhr: Die erste Streife ist beendet. Bilanz: Unzählige Belehrungen und die Personalien von sechs Personen. Vier von ihnen droht ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen falschen Grillens. Doch für Peterßen und Lupp ist noch nicht Feierabend, ihr Dienst geht bis 1.30 Uhr. Und an diesem Samstag Abend ist viel los in der Stadt: Der OSD muss 37 Lärmbeschwerden klären und führt allein auf den Rheinwiesen in Oberkassel 250 Jugendschutzkontrollen durch.

Am nächsten Morgen kontrolliert der OSD den Strand. Alle, die ermahnt wurden, haben ihren Müll entsorgt. "Genau das haben wir bezweckt", sagt Markus Briese zufrieden.

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