Ihre Schrittfolge ist vielleicht unsicher, ihre Haltung nicht immer präzise, aber sie geben ihr Bestes. Wenn, wie am vergangenen Wochenende, das Tanzhaus zum Teilnehmerfest lädt, sitzen im Publikum wohlwollende Freunde und eine stolze Verwandtschaft. Sie stehen schon früh vor der Saaltür, um sich einen guten Platz zu sichern.

Als es um kurz nach 19 Uhr mit einer Percussion-Darbietung losgeht, wissen Besucher, die zum ersten Mal im Tanzhaus sind, noch nicht, dass sie bis zu vier Stunden werden ausharren müssen, bis der Enkel, die Freundin oder der Sohn auf der Bühne stehen.

Das Programm mit 25 Choreographien reicht von Modern bis Hip-Hop, von Jazz-Tanz bis Gesang - das braucht Zeit und kostet Nerven.

Ziemlich groß ist die Anspannung bei der Modern Jazz Dance-Gruppe, die Profi Ivana Kisic trainiert. Es ist ein Anfängerkurs. "Wenn man hinter dem Vorhang steht und weiß, dass es gleich losgeht, denkt man, man hätte alles vergessen", sagt Sarah Schulze Tenberge.

Doch als die jungen Frauen auf der Bühne zu tanzen beginnen, klappt alles bestens. Keine wirkt unsicher, nichts wird vergessen, und von Aufregung keine Spur.

Ivana Kisic ist zufrieden und strahlt. Die Dozentin braucht keine Spitzenschüler, um die eigene Arbeit wertzuschätzen. "Viele professionelle Tänzer stellen gern zur Schau, wie gut sie sind. Für mich ist aber nicht derjenige ein guter Tänzer, der sich abquält. Es ist vielmehr eine Sache der Einstellung", meint Ivana Kisic.

Die Aufführung hat die Gruppe zusammengeschweißt, sie feiert den gelungenen Auftritt mit einer Flasche Sekt. "Allein das Stylen vor dem Auftritt hat schon Spaß gemacht.", sagt Julia Rölfs. "War ein echtes Tussi-Programm", sagt Ivana lachend. Eines, dass die Frauen im nächsten Semester wiederholen wollen.

Tage der offenen Tür: 22.August für Kinder, 15 bis 17.30; für Erwachsene, 23.August, 13 bis 18.30Uhr.