Standortwechsel Auszug aus verkauftem VHS-Haus Franklinstraße verzögert sich

Düsseldorf · Pempelfort Förderverein würde am liebsten am alten Standort bleiben und kritisiert das Hin und Her.

 Die VHS muss aus dem Gebäude an der Franklinstraße ausziehen. Das bringt Probleme mit sich.

Die VHS muss aus dem Gebäude an der Franklinstraße ausziehen. Das bringt Probleme mit sich.

Foto: Schaller,Bernd (bs)

Eigentlich, so sagt es Stefan Küpper vom Förderverein „Durchstarten Franklin 41“, würden Mitarbeiter und Schüler der VHS am liebsten im Gebäude an der Franklinstraße bleiben. Dass das renoviert werden muss, das sehen sie natürlich ein. Das Hin und Her, das ihnen nun bevorsteht, sehen sie aber kritisch. Denn der Einrichtung für Weiterbildung stehen in den kommenden Jahren sogar zwei Umzüge bevor.

Auf lange Sicht sollen die Einrichtungen der Volkshochschule (VHS) an einem Standort am Hauptbahnhof, im Gebäude am Bertha-von-Suttner-Platz zusammengefasst werden. Bevor das passieren kann, muss aber das alte Postgebäude am Konrad-Adenauer-Platz umgebaut werden – dort soll dann die Stadtbibliothek einziehen. Danach müssen die so frei gewordenen Räume der Bibliothek für Unterricht der VHS eingerichtet werden.

Weil die Zentralbibliothek wahrscheinlich erst 2021 ausziehen kann, ist der Umzug der VHS an den Bahnhof für 2023 geplant, wie die Stadt mitteilt. Weil die das Gebäude an der Franklinstraße aber in diesem Juni an die Fresenius-Hochschule verkauft hat – dort soll ein neuer Hochschulstandort entstehen – muss die Einrichtung an der Franklinstraße bis zum endgültigen Umzug an einen Zwischenstandort umziehen.

Zunächst geht es in die
Räume der alten Hochschule

Den gibt es auch längst – die alten Räume der Hochschule an der Georg-Glock-Straße. Doch auch die müssen erst hergerichtet werden. Und das dauert nun länger als erwartet, der Umzug kann nicht wie geplant in den Herbstferien stattfinden. Laut Kulturdezernat haben Investor, Vertreter der VHS und Stadt entschieden, den Umzug auf die Osterferien 2020 zu verschieben. Dass der nicht in den Herbstferien passieren soll, begrüßt der Förderverein – die wären wahrscheinlich ohnehin zu knapp für so einen Umzug gewesen. Doch noch lieber wären den Mitgliedern die Sommerferien 2020.

Auch abgesehen vom unsicheren Umzugstermin sind die Nutzer der Weiterbildungseinrichtung nicht gerade glücklich über die Lage. Der Förderverein der VHS-Franklinstraße etwa ist enttäuscht über das Vorgehen der Politik. „In unserem Gespräch vor einem Jahr haben Sie den Mitgliedern des Fördervereins versichert, dass alles zur absoluten Zufriedenheit der Beteiligten am Interimsstandort eingerichtet würde“, heißt es etwa in einem Brief des Fördervereins an OB Geisel im Juni, der unserer Redaktion vorliegt. Auch in der Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage von Ratsfrau Sabine Schmidt (CDU) im vergangenen Jahr heißt es, der Umzug werde „keinen Einfluss auf das Angebot haben, es wird am neuen Standort eins zu eins fortgesetzt.“ Doch nun, so wird auch im Brief des Fördervereins deutlich, werden immer mehr Einschnitte bekannt.

Einer davon ist, dass am Standort an der Georg-Glock-Straße kein Chemie-Raum eingerichtet werden soll – der sei rechtlich für die Abschlüsse, die dort gemacht werden, nicht erforderlich. Zudem sei bei der Entscheidung auch das finanzielle und zeitliche Risiko miteinbezogen worden, heißt es in der Antwort von OB Thomas Geisel auf den Brief des Vereins. Man könne möglicherweise die Räume in benachbarten Schulen mitnutzen. „Wenig sinnvoll“, finden das Stefan Küpper und der Förderverein. Denn die Pausenzeiten seien zu kurz für solche Wanderungen, ob die Schulen überhaupt Platz dafür haben, sei nicht geklärt. Außerdem würden am Interimsstandort nur zwei statt drei Computerräume eingerichtet, was auch mit Einschränkungen im normalen Schulbetrieb verbunden ist.

„Das geht auf Kosten der ohnehin Bildungsbenachteiligten“, sagt Stefan Küpper. Denn an der Franklinstraße holen viele fehlende Abschlüsse nach – etwa Geflüchtete oder Menschen, die keinen einfachen und linearen Lebens- und Bildungsweg hinter sich haben. Für die sei das Hin und Her besonders schwierig.

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