NRW DEG geht mit jungem Team an den Start

Mehr als die Hälfte des Kaders ist aktuell unter 25 Jahre alt. Ganz freiwillig macht der Düsseldorfer Eishockeyklub das nicht, aber glaubt an die jungen Leute – und gibt ihn teils prominente Rollen.

 Der 21-jährige Alexander Ehl ist fest für die Topreihen und in Überzahl gebucht.

Der 21-jährige Alexander Ehl ist fest für die Topreihen und in Überzahl gebucht.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Bei der Düsseldorfer EG ist zuletzt viel über Geld gesprochen worden. Besser: über fehlendes Geld. An der Brehmstraße musste vor allem am Kader gespart werden. Doch eine kleine Rücklage gibt es noch. Das muss auch so sein, Verletzungen, Sperren oder Formkrisen können ja nie ausgeschlossen werden. Und die DEG ist gerade vorne „etwas dünn aufgestellt“, wie Manager Niki Mondt sagt. Für die zwölf Stellen in den vier Sturmreihen gibt es nur 13 Kandidaten.

Die Konkurrenz aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hat aktuell zwei, drei oder gar vier Stürmer mehr in ihrer Kaderliste stehen. Aber wenn sich in den nächsten Wochen nicht gerade ein unerwartetes Schnäppchen auftut, soll es bei der DEG erst mal mit dem jetzigen Stamm in die Saison gehen. „Alles andere wäre auch nicht fair gegenüber den Jungen, weil dann wieder einer rausfallen würde“, sagt Mondt, „die haben sich ihre Chance aber verdient.“

Zwölf Spieler sind
aktuell unter 25 Jahre alt

Von eben jenen Jungen gibt es dieses Jahr eine ganze Menge in Düsseldorf. Gleich zwölf Spieler – und damit mehr als die Hälfte des Kaders – sind aktuell unter 25 Jahre alt. Der Schnitt liegt bei 26,4, so jung war die DEG seit den beiden Jahren am Tabellenende nach dem Metro-Ausstieg nicht. Ganz freiwillig ist die Verjüngung natürlich nicht: Erstens spart sie Kosten, zweitens gibt es in der DEL eine U 23-Regel, damit der heimische Nachwuchs mehr Einsatzzeit bekommt. Die wurde vor dieser Saison noch mal verschärft, künftig dürfen nur noch 16 Feldspieler älter sein als 23, gespielt wird aber in der Regel mit 20, vier müssen als also jünger sein.

Die DEG geht noch weiter. Auch Hendrik Hane – als Torhüter für die Regel allerdings irrelevant – ist ein U 23-Spieler, wird im September gerade mal 21. Zudem gibt es gleich vier Spieler, die den Großteil der Saison genau 23 Jahre alt sein werden, sowie einen 24-Jährigen.

Und nicht wenige davon haben größere Aufgaben, als nur die Erfahrenen zu entlasten, in dem sie ein paar Minuten pro Abend in den hinteren Reihen randürfen. Das betont die DEG seit Jahren und lockt mit der Aussicht auf mehr Eiszeit als bei der Konkurrenz junge Spieler zu sich. Dieses Jahr mehr denn je: Einige der Neuen „bekommen hier eine Chance, die sie woanders vielleicht nicht bekommen haben“, weiß der 34 Jahre alte Kyle Cumiskey, und freut sich über die jugendliche Energie auf dem Eis. Auch Verteidigerkollege Marco Nowak (31) war gleich beim ersten Training aufgefallen, mit welchem „Ehrgeiz gerade die Jungen“ bei der Sache seien, „das ist ein gutes Zeichen“.

Entsprechend prominent werden sie eingeplant. Alexander Ehl (21) ist fest für die Topreihen und in Überzahl gebucht. Hoffnungen dürfen sich auch Tobias Eder (23) oder Jakob Mayenschein (24) machen. Mirko Pantkowski (23) hütet gemeinsam mit Hane (20) das Tor, die neuen Verteidiger David Trinkberger (24) und Luca Zitterbart (22) dürften als Stammspieler geplant sein – falls nicht, hießen die Alternativen Nicolas Geitner (22) und Niklas Heinziger (21). Im Sturm gibt es neben den Genannten noch Mike Fischer (21), Niklas Postel (23) und Cedrik Schiemenz (22), die vorerst als Stürmer elf bis dreizehn gelten. Aber wer sagt denn, dass sie sich in der Hierarchie nicht noch nach oben kämpfen?

Ähnliches gilt für Konstantin Bongers (18) und Lars Stelzmann (19) aus der U 20 der DEG, die vergangene Saison bereits im Magenta-Sport-Cup aushalfen und derzeit mit den Profis trainieren.

Und erst recht für Maksim Anton. Der ist im April sogar erst 17 Jahre alt geworden, gilt als großes Talent und war jüngst mit der U 18-Nationalmannschaft beim renommierten Hlinka-Gretzky-Cup in der Slowakei. Mondt würde sich nicht wundern, wenn „ein Maksim Anton diese Saison ein paar Wechsel bekommt“.

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